Wenn die Gäste nicht ins Restaurant kommen dürfen, dann müssen die Speisen eben zu ihnen nach Hause, dachte sich Sascha Basler schon im ersten Lockdown. Dem Gastronomen schwebte aber nicht die Form des x-ten To-Go-Services vor. In seiner Osteria „Don Basili“ in Tangstedt waren handgemachte Pizzen bisher dieTopseller, also tüftelte der 52-Jährige wochenlang an einer Tiefkühl-Variante. Der örtliche Edeka-Markt der Familie Drews bot sich für die Testphase an – und die Resonanz überraschte alle. Nach einer Stunde waren alle 200 Pizzen ausverkauft – ob er bitte schnellstens für Nachschub sorgen könnte?
Sascha Basler konnte und wollte. Er investierte in Schockfroster und Verpackungsmaschinen und funktionierte den Gastraum in eine Gourmet-Manufaktur um. Mittlerweile werden die Erfolgspizzen bereits in 13 Geschäften verkauft, darunter in Edeka- sowie Famila-Märkten in Schleswig-Holstein und Hamburg, in der Markthalle Höbenköök in der HafenCity, sowie von einem niedersächsischen Unternehmen, das in 100 Dörfern zwischen Bremervörde und Bremen ausliefert.
Fünf Teilzeitkräfte produzieren pro Tag 250 Pizzen in acht Sorten mit ausschließlich hochwertigen Zutaten. Originaler Mozzarella, neapolitanisches Mehl, italienische Tomaten – der Anspruch des „Don“ an seine Produkte ist hoch. Konservierungsstoffe und Stabilisatoren – Fehlanzeige.
Seit kurzem hat er auch gefüllte Pasta in drei Sorten im Angebot, sowie Lasagne, die von einem Familienbetrieb in Bologna produziert wird. „Das ist authentische italienische Küche für den Restaurant-Genuss am heimischen Esstisch“, sagt Basler und fügt nachdenklich hinzu: „Ich wundere mich manchmal, welches Glück ich hatte. Es war wohl die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. Wieder eine Lektion, nicht mit einer Situation zu hadern und abzuwarten, sondern neue Wege zu gehen.“