LANGENHORN 37 zumeist inhabergeführte Geschäfte kämpfen am Langenhorner Markt ums Überleben. „Wir brauchen die Politik an unserer Seite“, sagt Bernd Langmaack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft EKZ Langenhorner Markt. Und die kam. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel und die SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin machten sich ein Bild von Sorgen und Nöten der Geschäftsleute.
Haci Coban vom Restaurant Reina klagt über 50 Prozent Umsatzeinbußen: „Ich habe lediglich die November-Hilfe erhalten. Seitdem heißt es bei jeder Nachfrage, ich soll Geduld haben, doch das ist schwierig bei monatlichen Fixkosten von 15000 Euro. Großunternehmen wird mit Millionenbeträgen geholfen und wir sollen warten – das ist unfair.“ Senator Dressel verweist auf die Überbrückungshilfe III, die bis zu 90 Prozent der Fixkosten bei mindestens 30 Prozent Umsatzverluste kompensiert, lässt sich die Visitenkarte geben und verspricht eine Sachstandsprüfung auf dem kleinen Dienstweg.
Das Team von Friseur Baumann beklagt, dass Kunden zur Konkurrenz ins benachbarte Norderstedt fahren, weil sie dort keinen negativen Coronatest benötigen. Auch Sedat Kalcik ist frustriert. Er hat das Café „Fräulein von Elbe“ im Sommer 2020 übernommen, doch seit der Renovierung stehen 100 Plätze im Innen- und 150 im Außenbereich leer. „Wann darf ich endlich ein paar Tische rausstellen?“, fragt der erfahrene Gastronom, der sich mit 100000 Euro verschuldet hat.
Auf viele Fragen haben die Politiker keine Antwort, betonen aber wie wichtig gerade familiäre Geschäfte für die Lebensqualität im Quartier seien. Um sie zu unterstützen wurde ein Neustartfonds mit einem Volumen von 1,1 Millionen Euro aufgelegt. „Interessengemeinschaften wie am Langenhorner Markt können damit Aktionen planen, die Lust auf Shoppen machen, um vorbereitet zu sein, wenn es wieder losgehen kann“, so Dressel.