TEGELSBARG Seit 2017 sind ausgebildete Elternlotsen im Alstertal unterwegs, um geflüchteten Familien und Migranten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Alle sind vor Jahren selber zugewandert und wissen aus eigener Erfahrung von Problemen, in einem fremden Land Fuß zu fassen, von Sprachbarrieren und „Kulturschock“ – und wie sie zu lösen sind.
Niedrigschwellig in der Muttersprache Hilfe anbieten, Kontakte zu Vereinen, Spielgruppen, Kitas und Schulen herstellen sowie bei Behördengängen zu unterstützen, sind gängige Aufgaben der Elternlotsen. „Ich habe sogar schon eine alleinstehende werdende Mutter aus meinem Heimatland Iran in den Kreißsaal begleitet“, berichtet Soroor Nasseri, die vor 15 Jahren nach Deutschland kam und nun als Brückenbauerin für gelingende Integration sorgt.
Nun soll das Team der Elternlotsen, die sich um Bewohner am Tegelsbarg, in Hummelsbüttel, Sasel und Poppenbüttel kümmern, erweitert werden. Ab dem 16. August bietet der Verein Erziehungshilfe eine kostenlose Ausbildung mit 22 Terminen im „OHLE“, dem neuen Begegnungshaus Ohlendiekshöhe, an. „Voraussetzung sind Migrationshintergrund, Deutschkenntnisse und Lust am Helfen“, sagt Projektkoordinatorin Esther Kromminga. Ihre Kollegin Ruth Lahann ergänzt: „Weil Bedarf da ist, würden wir uns über Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen, die Tigrinya, Arabisch, Türkisch, Kurdisch oder Vietnamesisch als Muttersprache beherrschen.“
Das Projekt wird von der Sozialbehörde, dem bezirklichen Integrationsfonds sowie durch Spenden finanziert und mit bis zu 250 Euro monatlich für die Elternlotsen vergütet. Wer Interesse an einer Ausbildung hat, wendet sich an Erziehungshilfe e.V., Tel. 040/609 019 19, Infos unter www.erziehungshilfe-hamburg.de.