LANGENHORN „Ohne Edmund Siemers wäre Langenhorn ein kleines Dorf geblieben, doch um sein Wirken vor Ort wissen die wenigsten Bewohner“, sagt Richard Ebert. Der Leiter der Langenhorner Geschichtswerkstatt ist tief in das Leben des Hamburger Kaufmanns eingestiegen und ist fasziniert von der schillernden Person Siemers. Im bebilderten Vortrag „Edmund Siemers: Unternehmer, Mäzen, Pate?“ nimmt er am 23. September um 19 Uhr in den Vereinsräumen in der Tangstedter Landstraße 179 interessierte Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise.
1840 geboren war Edmund Siemers einer der reichsten Männer Europas. Sein Vermögen erwirtschaftete er im Petroleum- und Salpetergeschäft und verfügte sogar über eine eigene Tankschiffflotte. Doch sein Interesse richtete sich auch auf die zukünftige Stadtentwicklung Hamburgs. Bereits 1904 gab es Bestrebungen, Langenhorn durch eine U-Bahnlinie an die Stadt anzubinden. Der clevere Kaufmann kaufte den örtlichen Bauern nahezu alles an Grund und Boden ab und erwarb bis 1913 6,6 Millionen Quadratmeter Land. „Siemers gehörte über die Hälfte Langenhorns“, weiß Ebert. Dort stieg er in den Wohnungsbau ein; es entstand u.a. die schmucke Villensiedlung Siemershöh. Aber Siemers war auch sozial eingestellt. So stiftete er etwa den Baugrund für die 1910 entstehende Fritz Schumacher-Siedlung. Auf sein Konto geht auch Langenhorns erste Badeanstalt und der Jugendpark. Aus der Vogthufe machte er ein Kinderheim und ohne sein Zutun gäbe es keinen Flughafen.
Eine Anmeldung für den kostenlosen Vortrag ist nicht erforderlich; Zutritt haben ausschließlich gegen Corona Geimpfte und Genese.