LANGENHORN „Nur, wo man sich wohlfühlt, ist man auch zuhause“, sagt Amira Mostafa. Die 31-jährige Künstlerin aus Ägypten, die seit zwei Jahren in Hamburg lebt, weiß vom Problem des Ankommens – und dass Kunst verbindet. Von ihr stammt die Idee des Kunstprojekts „Lieblingsorte“, das vom Jugendmigrationsdienst Hamburg-Nord initiiert und von der Joachim Herz Stiftung gefördert wurde.
Zwölf Schülerinnen und Schüler zwischen elf und 14 Jahren aus den internationalen Vorbereitungsklassen der Fritz-Schumacher-Schule nahmen das wöchentliche Nachmittagsangebot an. Sie erlernten verschiedene Techniken, ließen sich in der Kunsthalle inspirieren und malten ihre ganz persönlichen Lieblingsorte.
Für Niousha liegt der an der Elbe. Auf ihren farbkräftigen Bildern ist die Elphi zu sehen, Hafenkräne und auch die schwimmende Skulptur „Mann auf Boje“ von Stephan Balkenhol. „Ich liebe das Wasser“, sagt die Elfjährige, die vor sieben Monaten aus dem Iran nach Hamburg kam.
Im kommenden Frühjahr sind eine Ausstellung sowie ein Buch mit den Kunstwerken geplant. Amira Mostafa, die sich neben ihrem Grafikdesign-Studium als ehrenamtliche Begleiterin für Integrationsprogramme engagiert, resümiert: „Die Kinder sind während des Projektes offener und freier geworden.“ Persönlichkeitsbildung ist das, was die Joachim Herz Stiftung mit dem Programm „Lernen in Langenhorn“ unterstützt. Jährlich steht eine Fördersumme von 20000 Euro zur Verfügung; in diesem Jahr wurden sechs Projekte realisiert. Bewerben können sich gemeinnützige, schulische und kirchliche Organisationen für entsprechende Bildungsprojekte.