LANGENHORN Das Raakmoor ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem an Wochenenden tummeln sich dort viele Spaziergänger und Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern und freuen sich an der Natur. Doch die leidet unter Besuchern, die oftmals abseits der regulären Wege im Wald unterwegs sind. „Auf diese Weise sind Trampelpfade entstanden, die das empfindliche Naturschutzgebiet zerschneiden. Durch das Begehen werden Wildtiere gestört und verhindert, dass sich Rehe und Wildschweine zurückziehen können“, sagt Bettina Amedick, Leiterin der NABU-Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel.
Um Besucher auf den offiziellen Wegen zu halten, haben NABU-Mitglieder über einen Meter hohe Sperren aus Totholz errichtet und im Frühjahr werden weitere hinzukommen. „Wir sind keine Spaßverderber, aber das Ökosystem braucht unseren Schutz, vor allem, weil das Raakmoor mit 35 Hektar im Vergleich mit anderen Naturschutzgebieten recht klein ist“, betont Bettina Amedick.
Leider sei nicht jeder Fußgänger oder Radfahrer einsichtig, zudem würden immer wieder mühsam aufgeschichtete Trampelpfad-Sperren zerstört. „Oft hören wir das Argument: ‚Wir laufen hier schon seit Jahren lang‘, aber damit gefährden sie langfristig das Paradies vor ihrer Haustür.“
Auf Verbotsschilder möchte der NABU verzichten und stattdessen das Gespräch suchen. Seit einem Jahr sind sie mit zehn Umweltrangern im Auftrag der Hamburger Umweltbehörde im Raakmoor unterwegs, um Besucher zu sensibilisieren – und zu schützen. „Nach heftigen Stürmen herrscht große Gefahr von instabilen Bäumen und herabstürzenden Ästen. Während offizielle Wege der behördlichen Verkehrssicherungspflicht unterliegen, werden illegale Trampelpfade nicht begutachtet und betreut – es ist also nicht nur falsch querfeldein unterwegs zu sein, sondern auch gefährlich“, betont NABU-Mitglied Peter Plum.