LANGENHORN Eine Kompassnadel zeigt nur den Weg – gehen muss ihn jeder selbst. Das ist auch das Motto der Beratungsstelle „Sozialkompass“, die seit einem Jahr in Langenhorn am Start ist. Rund 60 Klienten pro Monat suchten bereits die kostenlose Hilfe bei Anja Lechner (38) und Kristina Bischoff (39).
Das Spektrum ist vielschichtig und reicht von Fragen zur Beantragung von Sozialleistungen wie Wohn- oder Kindergeld und „Übersetzung“ von Behördenschreiben über Unterstützung bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche sowie Kita-Gutscheinen bis zur Verlängerung von Aufenthaltstiteln oder drohender Überschuldung. Auch digital abgehängte Senioren ohne Internet zählen zu den Hilfesuchenden und nutzen den Service etwa für Terminvereinbarungen bei Ärzten oder Ämtern.
„Wir sind für jeden da, unabhängig von Alter, Sozialstatus, Herkunft oder Handicaps – bei Bedarf auch auf Englisch oder mit Hilfe von Dolmetschern“, betont Anja Lechner und Kristina Bischoff ergänzt: „Wir verstehen uns als ‚Problem-Pförtner‘ und arbeiten eng mit Fachämtern und Institutionen zusammen.“
Mit ihrer offenen und herzlichen Art ermutigen sie Menschen zur Selbständigkeit und verhelfen ihnen zu wichtigen Erfolgserlebnissen. „Nicht nur unsere Klienten, auch wir lernen jeden Tag dazu, wobei uns schon einige Schicksale persönlich nahe gehen, etwa wenn es um die drohende Abschiebung Geflüchteter geht“, sagt Anja Lechner.
Finanziert wird der „Sozialkompass“ vom Bezirksamt Hamburg-Nord und unterstützt vom Quartiersmanagement Tollerort. Beratungszeiten sind mittwochs und freitags von 10 bis 14 Uhr im Eirene-Gemeindehaus und im Bürgerhaus Langenhorn; Termine und Infos unter Tel./WhatsApp 0176/524 664 48 und per Mail sozialkompass@mail.de.