Norderstedt Im nahezu vollbesetzten Kulturwerk wurde am Sonntag zum achten Mal der Kulturpreis der Stadt Norderstedt verliehen. In diesem Jahr geht die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung an die freischaffende Künstlerin Beatrix Berin Sieh.
Die 61-Jährige wurde in Istanbul geboren, wuchs jedoch in Norderstedt auf und ist der Stadt seitdem treu geblieben. In ihren Bildern, Installationen, Fotos und Büchern beschäftigt sie sich vor allem mit den Schnittstellen von Okzident und Orient.
„Mein Schaffen gilt der kulturellen Verflechtung der Elemente und dem harmonischen Miteinander der Menschen“, so Beatrix Berin Sieh, die den Kulturpreis als I-Tüpfelchen ihrer spannenden Reise, als Wertschätzung sowie großen Ansporn für weitere künstlerische Auseinandersetzungen ansieht.
Bekannt ist die Norderstedterin nicht nur durch eine große Anzahl von Ausstellungen in Norddeutschland, sondern auch als Mitglied im städtischen Kunstkreis und als Dozentin für Kunstkurse an der Volkshochschule, zudem bietet sie geführte Kunstreisen an. Im kommenden Jahr werden einige ihrer Werke in der Ausstellung „Blick zurück nach vorn“ im Stadtmuseum Norderstedt zu sehen sein.
Vergangenen Sonntag wurde im Kulturwerk außerdem der Norderstedter Lothar Fuhrmann für sein Lebenswerk mit der Verleihung des Sonderpreises der Jury geehrt. Der 85-Jährige leitete von 1968 bis 2002 die Johanneskantorei in Friedrichsgabe und hat die Chorlandschaft der Stadt maßgeblich geprägt. Der studierte Kirchenmusiker startete bescheiden mit fünf Sängerinnen und „herrschte“ abschließend über mehrere Chöre mit jeweils bis zu 50 sangesfreudigen Mitgliedern, die er nach eigener Aussage mit „frechen Sprüchen“ bei Laune hielt und motivierte – mit Erfolg.
Nach ersten Plätzen bei Kreis- und Landes-Chorwettbewerben folgte 1989 der dritte Platz beim Bundeswettbewerb – „eigentlich wäre damals der Norderstedter Kulturpreis fällig gewesen“, sagt Fuhrmann schmunzelnd.
Im Ruhestand widmet sich der reiselustige Dirigent und Komponist seiner Sammlung mittelalterlicher Cembali und Lauten, dem Orgelspiel in „seiner“ Kirche und gibt mit seinen „Wohnzimmer-Chor“, der Cappella vocale, ab und an Konzerte in der Waldkapelle.