Kita-Eltern spenden großzügige Summe für schwerkranke Kinder

Norderstedt. Ute Drefke wirft so schnell nichts um, doch als ihr die Mädchen und Jungen der Kita am Böhmerwald in Norderstedt einen Scheck über 1570 Euro überreichen, ist sie sichtlich berührt. Als Koordinatorin des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes „Die Muschel“ mit Sitzen in Bad Segeberg und Lübeck erlebt sie viel Leid, denn der Verein kümmert sich um lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien, aber auch wenn Elternteile für sich eine entsprechende Diagnose erhalten haben.

„Unsere 45 Ehrenamtlichen verstehen sich als Zeitschenker; sie besuchen die Familien regelmäßig zuhause. Sie spielen und beschäftigen sich mit den jungen Patienten und den gesunden Geschwistern. Auch für die Eltern haben sie immer ein offenes Ohr für Fragen, Sorgen und Ängste.“

Aktuell werden etwa 30 Familien einfühlsam im Alltag begleitet und je nach Bedarf unterstützt – einige sogar seit mehreren Jahren. Das Angebot ist kostenlos und besteht seit 2006 in den Kreisen Segeberg und Stormarn sowie in Lübeck und Umgebung. Zwar wird ein Teil der Personalkosten von „Die Muschel“ durch die Krankenkassen getragen, doch der Verein ist auch auf Spenden angewiesen, um den betroffenen Familien Ausflüge und Kinobesuche, Auszeiten und Entlastung anbieten zu können. „Wie andere Institutionen merken auch wir, dass das Geld bei vielen Menschen nicht mehr so locker sitzt, deshalb freue ich mich umso mehr über die Riesensumme der Kita am Böhmerwald“, sagt Ute Drefke.

Die großzügige Spende beruht auf einer besonderen Idee von Susanne Boomgaarden. „Wir lassen jedes Jahr einen Profi-Fotografen Bilder von unseren 80 Kindern für deren Eltern machen. Doch dieses Mal hat eine sehr talentierte Mitarbeiterin unserer Einrichtung mit ihrer Kamera wunderschöne Fotos von den Kleinen aufgenommen, die wir den Eltern gegen eine Spende zur Verfügung gestellt haben. Die Resonanz war so großartig, dass wir die Aktion nächstes Jahr wiederholen werden, denn es gibt viele Kinder und Familien, denen es nicht so gut geht wie uns“, erklärt die Kita-Inhaberin und -leiterin.