Containerdorf als Ersatz

OHLSDORF Vor über einem Jahr, am 22. Dezember, brannte das Clubhaus samt Gastronomie des Wassersportvereins Oberalster ab. Noch immer steht die Ruine am Alsterlauf – ein deprimierender Anblick. Doch hinter den Kulissen tut sich etwas.

„Wir arbeiten mit Hochdruck am Wiederaufbau“, betont Sven Güthlein, seit Mai 2022 1. Vereinsvorsitzender. „Es gab Unstimmigkeiten über den Wert der Immobilie vor dem Brand, der ausschlaggebend für die Höhe der Entschädigung ist. Unsere Anwältin hat deshalb ein Sachverständigenverfahren empfohlen, das zu einer Einigung im ersten Quartal diesen Jahres führen soll.“

Frühestens Ende 2024 soll an selber Stelle ein Neubau errichtet werden. Bis dahin  entsteht nach dem Abriss der Ruine im Frühjahr als Übergangslösung ein Containerdorf mit Umkleiden, Sanitäranlagen, einem Kiosk und Platz für die Geschäftsstelle. Das Bezirksamt Hamburg-Nord stellt dafür Sondermittel in Höhe von über 100000 Euro zur Verfügung. 

Güthlein ist den rund 450 Mitgliedern der Wassersportsparte dankbar, dass sie trotz widriger Bedingungen dem Verein die Treue halten und sich etwa in Baucontainern auf dem benachbarten Grandplatz umziehen. „Wir haben kaum Sportler in unseren Reihen verloren“, betont der 53-Jährige, „auch die Fußballer haben gelernt, mit den alles andere als optimalen Bedingungen zu leben.“

Der Neubau wird rund vier Millionen Euro kosten. „Für die Finanzierung bemühen wir uns um Fördertöpfe des Bundes. 55 Prozent übernimmt die Stadt Hamburg – die Zusage kam Ende November 2022“, freut sich Güthlein, „und wenn die Mittel reichen, gibt es zudem eine neue, moderne Bootshalle.“

Übrigens konnte keine Ursache für das verheerende Feuer festgestellt werden, trotz Hinweisen auf Brandstiftung. Das Ermittlungsverfahren wurde im Mai 2022 eingestellt.