LANGENHORN Am 8. Juli von 14 bis 17 Uhr verwandelt sich das ella-Kulturhaus wieder in eine Werkstatt. Im Repair-Café werden defekte Alltagsgegenstände und Fahrräder wieder flottgemacht.
„80 Prozent sind Elektrogeräte wie Staubsauger, Kettensägen und Kaffeemaschinen“, sagt Ludwig Emminghaus (80). Der Maschinenbauingenieur hat das Repair-Café 2018 initiiert und mittlerweile 14 ehrenamtliche Tüftler an Bord – alles Fachleute mit Gesellen- oder Meisterbrief, die eigene Spezialwerkzeuge mitbringen.
So wie Ernst Irion, dessen Spezialgebiet Röhrenradios und -verstärker sind. Zum Glück für Holger Maiwald aus Kayhude, aus dessen Nordmende-Radio von 1972 kein Ton kommt, weil sich der Sender nicht mehr verstellen lässt. Doch mit wenigen Handgriffen hat Ernst Irion den Seilzug ersetzt und das Gerät tut wieder seinen Dienst. „Der Klang ist einmalig toll, da kommt kein modernes Radio mit“, schwärmt Maiwald.
Einen Tisch weiter befreit Elektroniker Maik Wüsten den 20 Jahre alten Handmixer von Hilke Möller von Mehl, das sich im Gehäuse abgelagert hat. „Warum gleich wegwerfen? Nun kann ich ihn wieder mit gutem Gefühl benutzen“, freut sich die Langenhornerin.
Zwar gilt für die Reparaturen ein Haftungsausschluss, dafür kosten sie nur eine Spende. Zwischen 50 Cent bis zu 50 Euro geben die glücklichen Kunden, je nachdem, was ihnen ihr „Schätzchen“ und der Gedanke der Nachhaltigkeit wert ist.
Laurenz Meier ist froh, das Geld für eine neue Jeans sparen zu können, denn an der Nähmaschine zeigt Monika dem 19-Jährigen, wie er selbst einen Flicken auf seine durchgewetzte Lieblingshose setzen kann.
Das Repair-Café findet auch am 23. September, 28. Oktober und 2. Dezember statt.