Norderstedt Seit zehn Jahren ist der Interkulturelle Garten im Stadtpark Norderstedt ein fester Anlaufpunkt für Menschen mit aktuell 16 Nationalitäten und aus vielen verschiedenen Kulturen. Auf 1000 Quadratmetern wird im „Feldpark“ in fünf Gemeinschaftsbeeten, vier Hoch- und zwei Naschbeeten sowie 13 einzelnen Parzellen gesät und später geerntet, um anschließend zu kochen und auch zusammen zu feiern. Im Kulturwerk wurde nun das Vereinsjubiläum mit vielen Gästen und Köstlichkeiten aus aller Welt als Büffet begangen.
„Der Interkulturelle Garten ist ein bunter Herzensort, an dem Integration im Mittelpunkt steht, ein Platz, an dem man die Seele baumeln lassen und als Mensch selbst wachsen und gedeihen kann“, betonte Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder in ihrer Laudatio. Einen grünen Daumen bräuchte der Einzelne nicht unbedingt, versierte Vereinsmitglieder stünden jedem Hobbygärtner mit Rat und Tat zur Seite.
„Ohne die große Unterstützung aus dem Rathaus, von Stadtpark und Diakonie sowie ohne Kooperationen mit dem Kulturamt, dem Amt für Migration und der Volkshochschule wäre das ehrgeizige Projekt nicht so erfolgreich“, sagte Vorstandsmitglied Lida Buchmann dankbar.
Entstanden ist der Verein aus einer Initiativgruppe, die im Rahmen der Landesgartenschau 2011 ein interkulturelles Beet anlegte, in dem sich die Vielfalt der Menschen und Gartennutzungen widerspiegeln sollte. In zunächst vier Hochbeeten wurden unterschiedliche Pflanzen gesetzt, die jeweils an Heimat und Kindheit der Gärtner erinnerten. Zudem entstand unter Anleitung der Norderstedter Künstlerin Claudia Rüdiger ein Brunnen aus Mosaiken, der alles Lebende mit Wasser versorgt – weitere Kunstprojekte folgten.
2013 gründete sich der Verein Interkultureller Garten, der seit 2016 Kulturträger der Stadt Norderstedt ist. Denn es geht um viel mehr als „nur“ Gartenarbeit. So stellen etwa einige Vereinsmitglieder ihre Herkunftsländer in kurzen Vorträgen vor – am 11. Oktober sind die USA Thema im Sitzungsraum des Rathauses.
Respekt und Verantwortung füreinander und für die Natur zeichnen das Miteinander aus. „Der Interkulturelle Garten bietet auch einen Schutzraum vor allem für Frauen aus vielen Kulturen und ihre Kinder finden hier ihre Wurzeln. Sie werden ebenso wie kleine Pflanzen behutsam aufgezogen und entwickeln ein wichtiges Verständnis für Demokratie“, lobte die 2. Stadträtin Katrin Schmieder.
Interessierte finden Informationen unter www.ikg-norderstedt.de, bei einem Besuch im Interkulturellen Garten sowie jeden ersten Mittwoch im Monat von 17.30 bis 19.30 Uhr im Rathaus Norderstedt.