Norderstedt Statt Füller und Bleistift nahmen am vergangenen Samstag 24 Grundschülerinnen und Grundschüler der OGGS Harksheide-Nord Akkuschrauber, Hammer und Aluschienen in die Hand. Zusammen mit ihren Eltern bauten sie zehn naturwissenschaftliche Experimente der „Miniphänomenta“ nach, die im Februar für zwei Wochen zu Gast in der Schule gewesen war.
Nach dem Vorbild des Mitmach-Museums „Phänomenta“ in Flensburg hatte der Physik-Professor Lutz Fiesser 2004 die „Miniphänomenta“ entwickelt, an deren 52 Stationen Kinder im Kita- und Grundschulalter Experimente aus Naturwissenschaft und Technik selbstständig erforschen können. 2017 erhielt Fiesser dafür das Bundesverdienstkreuz und seit 2018 gibt es offizielle Nachbau-Tage, die von Museumsmitarbeitern begleitet werden.
Auf dem Harksheider Schulhof wurde leidenschaftlich und mit Spaß gesägt, gebohrt und geklebt. Zwar gab es Bauanleitungen, die an der Uni Flensburg entwickelt wurden, sowie Fertigteile, die etwa in Behindertenwerkstätten gearbeitet worden waren, dennoch war der Zusammenbau der einzelnen Stationen eine kleine Herausforderung für die Kinder-Eltern-Teams – mit großem Lerneffekt auf beiden Seiten.
„Ich habe eben hartes Metall durchgesägt“, berichtete die siebenjährige Lisa stolz, die eine Fallbremse mit zwei Magneten baute. Der achtjährige Philip war mit einer Galilei-Bahn beschäftigt, auf der sich zwei Kugeln immer in der Mitte der Kurve treffen. „Experimentieren macht Spaß und etwas zu bauen auch. Mit meinem Papa repariere ich in unserem Bastelkeller manchmal kaputtes Spielzeug“, erzählte der Drittklässler.
Jonn (7), Lasse (9) und Fabian (9) hatten das Phänomen „Elektrische Flöhe“ gewählt. Durch das Reiben eines Tuches auf einer Plexiglasscheibe beginnen darunter liegende Styroporstückchen aufgrund elektrostatischer Aufladung zu „hüpfen“. „Das sieht lustig aus“, fand Jonn und war stolz, dass ihr selbstgebautes Experiment tatsächlich funktionierte.
Pädagogin Kathrin Heimbächer hatte die Idee der „Miniphänomenta“ durch eine Fortbildung an die OGGS Harkheide-Nord gebracht. Finanziert wird das 3000 Euro-Projekt durch den Schulverein und einen Spendenlauf. Die Exponate werden nun im Schulgebäude verteilt und stehen den Grundschülern zum Ausprobieren in Pausen mit „Aha“-Effekt zur Verfügung.