Neue Pläne für die Kirche der Zukunft

LANGENHORN Steigende Kirchenaustritte machen – zwangsläufig – erfinderisch. In Langenhorn fusionierten bereits fünf zu nur noch drei Gemeinden, zudem gingen 2022 drei Pastoren in den Ruhestand und die Stellen wurden nicht nachbesetzt.

„Wir wollen die kirchliche Zukunft miteinander gestalten und die Gemeinden aufeinander zubewegen, daher gibt es seit einigen Monaten einen gemeinsamen Gottesdienstplan mit Kanzeltausch“, erklärt Raute Martinsen, Interims-Pastorin in Ansgar.

Für Kirchgänger und Pastorinnen heißt das, nicht nur unter dem eigenen Kirchturm, sondern auch an anderen Andachtsorten zusammenzukommen, denn in jeder einzelnen Kirche findet nur 14-tägig ein Gottesdienst statt. „Allerdings halten wir jeden Sonntag in zwei bis drei Kirchen Gottesdienste zu verschiedenen Uhrzeiten und in vielfältigen Formaten ab“, betont Bettina Rutz, Pastorin von Broder Hinrick-Eirene.

„Für alle ist das ein Lernprozess und birgt große Möglichkeiten, die Gemeinschaft zu stärken“, versichert Astrid Wolters von St. Jürgen-Zachäus. Jeder lerne neue Menschen und neue Räumlichkeiten kennen – das gäbe einen Energieschub. „Hier war ich noch nie, aber es ist großartig“, sei eine der schönsten Reaktionen einer Besucherin, die eine „neue“ Kirche für sich entdeckt habe.

Auch für die Konfirmanden gibt es keine „Kirchturmgrenzen“ mehr. Sie treffen sich an wechselnden Orten und nicht nur in ihrer „Heimatkirche“. Mit Henrike Rabe-Wiez gibt es sogar eine Jugendpastorin, die sich ausschließlich um den Nachwuchs in ganz Langenhorn kümmert.

Vereinte Weihnachtsgottesdienste wie in Corona-Zeiten auf dem LaHoMa wird es in diesem Jahr nicht geben. Aktuell gibt es  Informationen zu Veranstaltungen auf den Internetseiten der drei Gemeinden. Für die Zukunft ist eine gemeinsame Homepage geplant.