Kaltenkirchen Im Begegnungszentrum „Mittendrin“ der Lebenshilfe in Kaltenkirchen stapeln sich hübsch verpackte Geschenke. Ist hier etwa das Lager des Weihnachtsmanns? Nahe dran, denn der hat Verstärkung vom ersten deutschen weiblichen Lions Clubs aus Alveslohe bekommen.
Zum vierten Mal hatten die „Löwinnen“ zum virtuellen Nikolauslauf aufgerufen, um bedürftigen Kindern ihre Herzenswünsche zu erfüllen. „Mit Startgeldern, Spenden und Laufpaten sind 3200 Euro zusammengekommen“, freut sich die Organisatorin Claudia Erdmann. 47 Hobbyläuferinnen und -läufer hatten eine jeweils selbstgewählte Strecke zurückgelegt – als Gassi-Runde, beim Waldlauf und sogar am Strand im Karibikurlaub, wie „Beweisfotos“ zeigen, die den Lions zugesandt wurden.
Der Erlös wurde nun in Form von liebevoll verpackten Geschenken an die Lebenshilfe übergeben. Die Institution betreibt in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg die Integrations-Kitas „Pusteblume“, „Wiesenpark“ und „Kinderzeit“ sowie eine Frühförderung, die sich um Kinder mit Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen kümmern.
„Oft ist in den Familien zudem das Geld knapp und für Geschenke bleibt nicht viel übrig“, weiß Annegret Rodemund von der Frühförderung. Aktuell werden 140 Familien betreut, „und die Warteliste ist lang, weil auch bei uns Personal fehlt.“
98 Kinder in den Einrichtungen und deren Geschwister zwischen drei Monaten und 16 Jahren hatten ihre Wunschzettel gemalt, geschrieben und zum Teil sogar gedichtet. „Auf zwölf von ihnen standen ausschließlich eine warme Jacke oder ein Paar Schuhe“, sagt Claudia Erdmann beklommen. „Heiß begehrt waren in diesem Jahr ferngesteuerte Autos, Klassiker wie Lego und Playmobil, aber auch Tonies, Lol-Puppen und Magic Mixies. Da musste ich erstmal Google fragen, um was es sich da handelt“, erzählt die Mutter zwei erwachsener Söhne lachend.
Um die Wünsche im Wert von jeweils 30 Euro zu erfüllen, waren die Lions-Ladies mehrere Tage unterwegs. Fündig wurden sie im Spielwarengeschäft Jumida in Henstedt-Ulzburg, bei Famila und Dodenhof in Kaltenkirchen. Alle gewährten großzügig Prozente und übernahmen sogar das festliche Verpacken, damit die Freude an Heiligabend umso größer sein wird.