Itzstedt. Vor vier Monaten ist das ungewöhnliche Wirtshaus „BaySiamen“ im ehemaligen Juhls Gasthof an den Start gegangen. Das Besondere: Statt Gulasch und Kohlrouladen gibt es bayerische Schmankerln wie Haxe und Schnitzel sowie thailändische Spezialitäten.
Das Konzept klingt gewagt, kommt jedoch bestens bei den Gästen an. Nicht überraschend für den in Garmisch geborenen Gastronomen Oliver Roth und seine thailändische Frau Bangorn. „Wir wären vielmehr enttäuscht gewesen, wenn es nicht laufen würde“, sagt der 60-Jährige, „viele Stammgäste und immer wieder neue Gesichter haben unseren Mut belohnt.“ Am Wochenende könne es mitunter schwierig sein, einen Platz zu bekommen, da sei es sicherer zu reservieren.
Doch die Roths wollen nicht nur die Gaumen ihrer Gäste verwöhnen, sondern auch deren Ohren. Kommende Woche startet die Event-Saison im „BaySiamen“. Bis Juni werden monatlich jeweils zwei Konzert im renovierten Saal stattfinden – kostenlos. „Wenn wir Eintritt nehmen würden, müssten wir das Dreifache an GEMA-Gebühren zahlen“, erklärt Oliver Roth pragmatisch.
Den Auftakt macht am Samstag, 3. Februar, „McEbel’s Lucky Punch“ – vier Musiker, die sich dem Blues in vielen Schattierungen verschrieben haben. Am 17. Februar steht mit „MacPiet“ ein Musiker mit Gitarre und Dudelsack auf der Bühne, der sich als „inoffiziellen Botschafter der Irish Pub-Kultur“ bezeichnet. Am 23. März ist „Sloppy Joe’s“ zu Gast, eine Hamburger Band, die es mit Heavy Rock à la AC/DC richtig krachen lässt.
Am 20. April bringen „Mountain City Family” & „The Bigharmonicaman” Blues und Soul nach Itzstedt. Am 27. April wird es mit „Britt Rose Country“ harmonisch, am 4. Mai servieren „The Dørdie Roots“ Groove, Sound und Balladen mit kernigen deutschen Texten und am 18. Mai gibt es mit der Band „Rock the Bob“ & The Bigharmonicaman“ feinsten Rock’n’ Roll aus Hamburg.
„Die Bands haben uns die Türen eingerannt, als sie gehört haben, dass wir den Saal für Konzerte öffnen, schließlich gibt es zwischen Hamburg und Segeberg nicht gerade viele Locations für Auftritte“, erzählt Roth. Einer, der wohl noch nichts vom neuen Hot Spot im südlichen Schleswig-Holstein gehört haben wird, ist der Loisach-Marci. Der Musiker aus Garmisch beeindruckt mit innovativem Alphorn-Techno und steht beim Gastgeber in Itzstedt ganz oben auf der Wunschliste: „Die Anfrage läuft schon.“
Rund 100 Gäste finden zwischen Bar und Bühne an eingedeckten Tischen Platz. Für Bewegungsfreudige gibt es sogar eine Tanzfläche. Wer einen Sitzplatz haben und vor Showbeginn essen möchte, sollte umgehend reservieren unter www.baysiamen.com; Spontanbesucher werden mit Fingerfood verwöhnt.
Und da das neue Betreiberpaar Abwechslung und Herausforderungen lieben, stehen ein paar Motto-Veranstaltungen an. „Vom 1. bis 14. März läuten wir erstmals die ‚Itzstedter Starkbierwochen‘ ein“, verrät Oliver Roth. Auf die Teller gäbe es Deftiges wie Kaspressknödel und Biergulasch. Am irischen Nationalfeiertag, dem St. Patrick’s Day, am 15. März, gibt es Kilkenny und Guinness im Ausschank sowie zünftigen Folk-Rock von der Band „Nuthouse Flowers”.
Auch zum thailändischen Neujahrsfest Songkran vom 12. bis 15. April planen die Wirtsleute Sonderaktionen, ebenso wie ein internationales Foodfestival im Sommer. Ein Termin im Herbst steht bereits: Am 28. September heißt es „O zapft is“ beim traditionellen Oktoberfest.
Bislang finden rund 40 Gäste im geschmackvoll dekorierten Restaurant Platz. Künftig sollen rund 30 weitere Plätze im vorderen Teil des Saals zur Verfügung stehen, der auch für private Feste wie Hochzeiten und Konfirmationen sowie für Geschäftsfeiern zu buchen ist. Zudem dient er seit Kurzem als Galerie für lokale Künstler. Aktuell stellt dort Heidi Gößner aus Itzstedt ihre verkäuflichen Acrylwerke mit Blumen und Stillleben aus.
„Im Frühjahr bauen wir noch einen bayerischen Biergarten samt klassischem Maibaum und rustikalen Möbeln, an denen sich unsere Gäste traditionelle bayerische als auch exotische thailändische Spezialitäten schmecken lassen können“, versichern Bangorn und Oliver Roth.