Dicke Luft im Klassenzimmer

LANGENHORN Statt Mathe und Deutsch erforschte die 5c der Stadtteilschule am Heidberg das Raumklima in ihrer Klasse.

„Zimmerwetter“ ist ein Projekt des Vereins Regionalverband Umweltberatung Nord (R.U.N.), bei dem Fünft- und Sechstklässler spielerisch das Phänomen der Kondensation und den Zusammenhang mit richtigem Lüften kennenlernen.

„Was ist in der Luft, was man nicht sehen kann?“, fragte Uwe Kühl zu Beginn. Der pensionierte Physikingenieur ist einer von 20 Ehrenamtlern, die sich bei dem Projekt engagieren, und versteht es, die Kinder zu interessieren.

Mit Spaß sammelten sie auf Fensterbänken, hinter der Tafel und am Boden Messdaten von Luft- und Oberflächentemperaturen sowie von der Luftfeuchtigkeit und staunten über den rasanten Anstieg des Kohlendioxidgehaltes nach dem Schließen eines Fensters.

„Von frischer Luft wird man nicht krank, nur von dicker, feuchter Luft. Die macht müde und ihr könnt euch nicht mehr so gut konzentrieren“, erklärte Uwe Kühl.

Großen Eindruck machte der „Nebelzauber“. Mit Hilfe von Theaternebelmaschinen wurde der Klassenraum blickdicht, dann beobachteten die Kinder, welche Lüftung wirklich effektiv ist. Gekippte Fenster waren nahezu wirkungslos. Beim Stoßlüften mit weit offenen Fenstern dagegen war der „Spuk“ nach sechs Minuten verschwunden.

Künftig zeigt eine Lüftungsampel, wann es Zeit zum Durchlüften ist (nach etwa 20 Minuten), um für Schüler und Lehrer ein Wohlfühlklima zu schaffen. Zudem erhielten die Kinder leihweise sechs Hygrometer, um zuhause weiter forschen zu können und Feuchtigkeit in Küche und Bad aufzuspüren, die zu Schimmelbildung führen kann – eines der Hauptthemen des Vereins R.U.N., der auch Schimmel- und Schadstoffberatungen für Mieter und Vermieter anbietet. Infos unter www.zimmerwetter.de und www.umweltberatung-nord.de.