FUHLSBÜTTEL Das Gymnasium Alstertal feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
Bei einem Festakt am 23. April waren auch ehemalige Lehrende und Lernende, sowie Hamburgs neue Schulsenatorin Ksenija Bekeris zu Gast.
1924 als Oberschule am Ratsmühlendamm mit neun Lehrerinnen und Lehrern und 123 Schülerinnen und Schülern gestartet, ging es 1930 in den denkmalgeschützten Fritz Schumacher-Bau im Erdkampsweg 89. In der NS-Zeit wurden nur Jungen an der Fuhlsbütteler Oberrealschule aufgenommen. Erst 1950 kehrten Mädchen in die nun wieder gemeinsame Schule zurück, die 1953 den Namen Gymnasium Alstertal (GA) erhielt. Die Abi-Quote lag damals bei nur fünf Prozent.
Wegen starker Konkurrenz stand die Schule zweimal vor der Schließung. „Wir haben unsere familiäre Atmosphäre trotz der bewegten Geschichte bewahrt und sind fest im Stadtteil verankert“, betonte Schulleiterin Silke Remp. Wie zur Bestätigung erzählte Verena Hahn mit alten Fotos von Ur-Oma Anneliese und Oma Anke, die 1931 und 1952 ihr Abitur machten. „Ich bin die vierte Generation und das GA gehört einfach zu unserer Familiengeschichte“, sagte die Elftklässlerin, die 2025 ihr Abi anpeilt.
Einer der bekanntesten Schülerpersönlichkeiten ist Olli Dittrich. „Mit zwölf Jahren hatte ich in der Aula meinen ersten Auftritt“, erinnerte sich der erfolgreiche Komiker und Schauspieler. „Für das Abi hat’s allerdings nicht gereicht. Nach zwei Ehrenrunden bin ich in der neunten Klasse abgegangen – ich hatte mehr Interesse an Musik und Mädchen“, gab er schmunzelnd zu.
Im Anschluss an die feierlichen Reden wurde eine Gedenktafel für zehn Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte enthüllt, die zwischen 1933 und 1945 rassistisch und politisch verfolgt und von der Schule verwiesen worden.
Am 12. Juli wird es von 14 bis 18 Uhr ein Schulfest mit großem Ehemaligentreffen geben.