Pflanzenkinder suchen ein Zuhause

LANGENHORN Ein neues Tauschhäuschen auf dem Gelände vor der Broder-Hinrick-Kirche in der Tangstedter Landstraße 220 birgt jeden Tag Überraschungen.

Mal sind es junge Tomatenpflanzen oder Sukkulentenableger, mal Sonnenblumensamen und bemalte Tontöpfe, die alle kostenlos sind und auf neue Besitzer warten.

„Wir möchten die Gärten und Häuser der Fritz-Schumacher-Siedlung noch ein wenig bunter machen, indem wir die Bewohner animieren, Pflanzen und Gartenwissen untereinander zu tauschen, statt überzählige Ableger zu entsorgen“, erklären die Initiatorinnen Eike Reppien und Madeleine Pekny. 

Die Biologin und die Gärtnerin engagieren sich beide im Gartenausschuss der Gemeinschaft der Fritz-Schumacher-Siedlung e.V.; Pekny ist seit zwei Jahren Ausschussvorsitzende.

Das Tauschhäuschen wird gut angenommen, haben beide mit Freude registriert. „Es wird viel gegeben und auch genommen – das hält sich ziemlich die Waage. Sehr beliebt sind aktuell vorgezogene Gemüsepflanzen.“

Die Pflänzchen werden, bis sie ein neues Zuhause gefunden haben, aus einer gefüllten Wasserflasche vor Ort versorgt – oft auch von den spontanen Besuchern.

„Schön wäre es, wenn die Gefäße der abgegebenen Pflanzenkinder mit einem Zettel oder Etikett versehen würden, auf dem steht, um welche Art es sich handelt“, wünscht sich Eike Reppien, die vor ihrem Haus in der Boystwiete 4 ebenfalls einen Tauschschrank aufgestellt hat und den seit zwei Jahren fast täglich auch mit kleinen Kunstobjekten neu bestückt.

Der Standort Ecke Immenhöfen/Tangstedter Landstraße hatte sich leider nicht bewährt. „Dort wurde regelrecht geräubert, aber nichts zum Tauschen gegeben. Auf dem Kirchengelände erhoffen wir uns einen respektvolleren Umgang mit der Idee des gemeinschaftlichen Teilens“, sagt Madeleine Pekny.