HUMMELSBÜTTEL Der Hummelsbütteler SV bekommt nach langem Warten einen modernen Kunstrasenplatz, doch die Bauarbeiten beginnen überraschend für den Verein.
Unbespielbar war einer der letzten Grandplätze eigentlich schon seit Jahren. Im Juni 2022 hatte ihn das Bezirksamt Wandsbek sogar für Punktspiele gesperrt: zahlreiche Löcher im Belag bargen eine große Verletzungsgefahr, überall wucherte Gras und lagen Glasscherben herum. Trotz grünem Licht für einen rund 800 000 Euro teuren Neubau im Januar 2023 passierte nichts – bis zum 5. Juni 2024.
„Morgens rief mich die Platzwartin an und riet, unsere Tore in Sicherheit zu bringen, weil am nächsten Tag der Bagger anrollen würde“, erinnert sich der 2. Vereinsvorsitzende Ulrich Hari. „Wir freuen uns zwar sehr, dass es endlich losgeht, aber eine frühzeitige Information wäre hilfreich gewesen.“
„Von jetzt auf gleich mussten wir das Training von vier Jugendmannschaften umorganisieren und alle Eltern informieren – das war ein Kraftakt“, sagt Nicole Hari, Leiterin der Fußballabteilung. Die Teams trainieren während der rund viermonatigen Bauzeit im Poppenbütteler Stieg, am Tegelsbarg sowie beim Lemsahler SV, der auch der Herren-Mannschaft unbürokratisch und solidarisch sein Gelände zur Verfügung stellt, wofür die Haris sehr dankbar sind.
„Trotz Zusicherung haben wir leider kein Mitspracherecht bei den Planungen erhalten, so dass der Neubau einem Überraschungsei gleichkommt“, bedauert Nicole Hari und ihr Mann ergänzt: „Wir haben uns eine komplette Platzeinzäunung gewünscht, um künftig dem Vandalismus vorbeugen zu können, aber was wir letztlich bekommen, wissen wir nicht.“
Dennoch ist das Interesse am neuen Kunstrasenplatz riesig. „Wir erhalten ständig Anrufe, wann er fertig sein wird, um dann in den Verein eintreten zu können“, berichtet die Fußball-Chefin und hofft auch auf Zulauf von neuen Trainern und Betreuern, damit der Hummelsbütteler SV entsprechend wachsen kann.