Erste Ausstellung über Griffelkunst

LANGENHORN Am 28. und 29. September findet jeweils von 11 bis 17 Uhr zum ersten Mal der „Kleine Börner Künstlertreff“ statt – allerdings nicht im LaLi, sondern im Festsaal der Wohnanlage „De ole Börner“ in der Tangstedter 223.

Thema der Ausstellung ist die Griffelkunst, eine Kunstform, die durch ihre Vielseitigkeit begeistert – der Eintritt ist frei.

Rund 40 gerahmte Drucke in den Techniken Lithografie, Radierung, Holzdruck und Kupferstich, sowie zahlreiche weitere Blätter in Mappen werden präsentiert – darunter sind auch Werke bekannter Künstler wie etwa Karl Heinz Hansen-Bahia, A. Paul Weber und Heinrich Zille.

Zur Verfügung gestellt werden die Leihgaben von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Gemeinschaft der Fritz-Schumacher-Siedlung Langenhorn e.V., die die Ausstellung organisiert hat, um die regionale Kunstszene aufrechterhalten und die Kultur im Stadtteil zu fördern.

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der Börner bei der Suche nach entsprechenden Bildern und Drucken in ihren Haushalten als auch bei der Griffelkunst-Vereinigung, die uns in der Recherche nach den Werken und deren Details hilfreich zur Seite stand“, sagt Angela Wagner, Vorsitzende des Vereins Gemeinschaft der Fitz-Schumacher-Siedlung.

Die Kunstströmung der Griffelkunst hat ihren Ursprung in Langenhorn. 1925 wollte Johannes Böse, Lehrer an der späteren Fritz-Schumacher-Schule, das Verständnis und die Liebe zur bildenden Kunst in der niederen Gesellschaft wecken, indem jedes Mitglied der Griffelkunst-Vereinigung für wenig Geld einige Grafiken erhielt, um und eine eigene, kleine Sammlung aufbauen zu können. Allerdings durften die Werke nicht selbst ausgesucht werden, sondern wurden zugeteilt, um sich in Ruhe mit dem teils „unverständlichen“ Kunstgegenstand im Privaten auseinandersetzen zu können.

Das Besondere daran war und ist immer noch, dass die Blätter niemals verkauft, sondern nur verschenkt oder vererbt werden dürfen. So kommt es vor, dass sie teils unerkannt in Schränken oder Kisten aufbewahrt werden und nun erstmals in einer regionalen Ausstellung einem Publikum präsentiert werden.