LANGENHORN Es tut sich etwas im historischen Reetdachhaus in der Tangstedter Landstraße 230. Zum 1. Oktober haben Judith und Tim Woitaske das Restaurant „Wattkorn“ übernommen und renovieren aktuell die denkmalgeschützte Immobilie von 1877.
20 Jahre führte Gastronom Michael Wollenberg das Haus. Ende Oktober kam der 60-Jährige bei einem Verkehrsunfall in der Türkei ums Leben. „Wir kannten uns seit langem gut und als er uns vor einem Jahr fragte, ob wir das Restaurant übernehmen wollten, haben wir sofort zugesagt“, erzählt Tim Woitaske, der zuletzt als Küchendirektor im Steigenberger Hotel Treudelberg arbeitete.
Zusammen mit seiner Frau Judith, die als Restaurantfachfrau unter anderem im „East“ und „Tarantella“ tätig war, greift er nun erstmal statt zum Kochlöffel zu Hammer, Zange und Malerpinsel. „Wir machen vieles in Eigenarbeit und planen die Innen- und Kücheneinrichtung selbst. Das spart eine Menge Geld.“
Der Tresen und der Barbereich haben Bestandsschutz, bleiben also an Ort und Stelle Lediglich die Farbgebung hat sich verändert. Statt in dominierendem Rot sind die vier Gasträume mit satten Grün- und ruhigen Sandtönen gestaltet. „Wir möchten damit ein Gefühl von Naturverbundenheit und Frische vermitteln und eine einladende Atmosphäre im rustikalen Landhausstil
schaffen“, erklärt Judith Woitaske. Ein Teil von Michael Wollenbergs Wohnung im ersten Stock wird samt großem Balkon zum Gastzimmer für Veranstaltungen und Gesellschaften umfunktioniert.
Sitzbänke, rot-weiß-karierte Tischdecken und Jagdtrophäen an den Wänden sind Geschichte. Außerdem heißt das Restaurant künftig – wie in der Historie – wieder „Zum Wattkorn“. „Mit einem neuen Logo, das einen fliegenden Storch zeigt, möchten wir an den legendären Langenhorner „Storchenvater“ Carl Wilhelm Schwen erinnern, der sich in der Nachkriegszeit hier um verletzte Tiere kümmerte und sie aufpäppelte“, berichtet die 41-Jährige, „wir legen viel Wert auf Verbundenheit mit dem Stadtteil.“
Nach dem Motto „frisch, fein, familiär“ wird es eine moderne, saisonale deutsche Küche mit Klassikern wie Rouladen, Grünkohl und Wild geben, aber auch vegane sowie vegetarische Gerichte. Im Angebot werden auch Enten und Gänse sein; sogar tafelfertig „to go“ mit Anleitung für zuhause – auch ein Silvestermenü ist schon geplant.
Anfang Dezember soll es im „Zum Wattkorn“ losgehen – sieben Tage die Woche jeweils ab 12 Uhr. Personal für Küche und Service ist bereits rekrutiert. Neu ist ein nachmittägliches Kaffee- und Kuchenangebot sein, ebenso wie eine Kinderkarte. Ohnehin haben die neuen Betreiber auch Familien im Blick. Auf dem parkähnlichen Außengelände neben der großen Terrasse entsteht im Frühjahr ein Spielplatz mit Hasengehege.
Das benachbarte Hotelgebäude mit jeweils drei Einzel- und Doppelzimmern soll 2026/27 renoviert werden.
Infos gibt es unter www.zumwattkorn.de.