NORDERSTEDT. Das Mütterzentrum am Kielortring 51 gibt es bereits seit 35 Jahren. Dieses Ereignis wird im Jubiläumsjahr mit 35 großartigen Aktionen gefeiert.
So findet etwa am 15. März ein kostenloser Family Dance-Workshop für Familien mit Kindern zwischen drei und fünf Jahren statt. Am 22. März tanzen Kinder bis acht Jahre mit ihren Eltern in der Disco ab und im Mai geht es auf eine spannende Familien-Rallye im Ossenmoorpark. Highlight des Jubiläumsjahres wird das große Familienfest am 19. Juli sein; im Herbst steht am 25. Oktober eine lustige Halloween-Party für Kinder und Eltern an.
Zudem gibt es über das Jahr verteilt jahreszeitliche Mini-Projekte – es werden zum Beispiel Kressebomben hergestellt und Insektenhotels gebaut. Beim Workshop „Vom Korn zum Brot“ lernen Kids bis sieben Jahre Interessantes über Landwirtschaft und Bäckerhandwerk.
Im prall gefüllten Geburtstagsjahr können Familien viel Abwechslung erwarten: Es gibt drei Brettspielabende für Eltern, beim Spielplatz-Hopping werden Schaukeln, Klettertürme und Wippen an verschiedenen Orten „getestet“, für Teenies gibt es einen Workshop „Soziale Medien“ und in der Adventszeit werden leckere Lebkuchenhäuser gebastelt.
„Wir freuen uns sehr, unser Jubiläum gemeinsam mit vielen Norderstedter Familien feiern zu können und haben dafür ein vielfältiges Programm zusammengestellt, bei dem für jeden etwas dabei ist“, sagt Clarisa Ferrer vom Vorstands-Team.
Rund 6000 Besuche registriert das Mütterzentrum pro Jahr. „Für viele sind wir eine zweite Familie“, betont Cordula Thies. Die Angebote reichen von Geburtsvorbereitung über Babymassage, Krabbel- und Spielgruppen, Tanzkurse für Kita-Kinder und Vorschulgruppen bis zur Ferienbetreuung bis zur achten Klassen sowie „Girls only“-Aktionen für zehn- bis 14-jährige Mädchen, die sich etwa in der Holzwerkstatt ausprobieren können. Für Erwachsene gibt es Sprach- und Nähkurse, Yoga- und BodyFit-Kurse, einen Sternenkinder-Elterntreff und einen Vätertreff sowie Kurse für Erste Hilfe am Kind. Im Second Hand-Raum finden sich viele Artikel rund ums Kind zu kleinen Preisen.
Das Herzstück des Mütterzentrums ist der Offene Treff. Ohne Anmeldung stehen die Räumlichkeiten montags bis freitags von neun bis zwölf Uhr für Austausch und Klönzeit zur Verfügung und Kinder bis drei Jahre finden vor Ort immer Spielkameraden. Zudem wird ein reichhaltiges Buffet zum Selbstkostenpreis angeboten.
Die ersten Mütterzentren wurden in den 1980er Jahren von Frauen und Müttern gegründet und stellen deren Interessen und Lebenslagen in den Mittelpunkt. Inzwischen gibt es rund 400 Einrichtungen bundesweit. Sie haben sich als offene Häuser für Jung und Alt etabliert, ergänzen familiäre Netzwerke und sind Orte der Begegnung, der Beteiligung und des freiwilligen Engagements.
In Norderstedt stellen 35 Ehrenamtliche ihre Freizeit für das Mütterzentrum zur Verfügung – als Gastgeber!nnen im Offenen Treff oder mit besonderen Angeboten. „Wir haben etwa eine Anwältin, die einmal pro Monat kostenlose Erstberatungen offeriert sowie eine Gewandmeisterin vom Theater, die Nähkurse anbietet“, berichtet Clarisa Ferrer. „Unsere Ehrenamtlichen sind extrem vielseitig und kommen aus allen sozialen Schichten und Berufen. Wir ermöglichen sogar Ausbildungen etwa zur Tanzpädagogin oder Trageberaterin.“
Das Mütterzentrum muss sich zum Teil selbst finanzieren, kostendeckend arbeiten und ist daher auf Sponsoren und Spenden angewiesen. „Am Anfang wurden wir in der städtischen Politik als ‚kaffeetrinkende Mütter‘ belächelt. Inzwischen hat sich diese Einstellung radikal geändert und unsere wichtige soziale Arbeit wird wertgeschätzt – die Stadt übernimmt die Nettokaltmiete und die Reinigung der Räumlichkeiten sowie einen großen Teil der Personalkosten“, erklärt Clarisa Ferrer. „Nach Corona haben wir auch Fundraising gestartet und etwa vom Deutschen Kinderhilfswerk 5000 Euro für die Schulferienbetreuung erhalten. Im vergangenen Jahr sind rund 40000 Euro zusammengekommen – davon wurde eine große Anzahl kostenloser Angebote für Kinder finanziert, unser Café erhielt eine Schallisolierung und das Bällebad wurde umgebaut.“
Für die Zukunft wünscht sich das Vorstandsteam vor allem mehr Platz, eine Lernküche für Kinder sowie Sach- und Zeitspenden. „Die Lebensmittelpreise sind enorm angestiegen, was uns sehr zu schaffen macht. Vielleicht findet sich ja eine Bäckerei oder ein Supermarkt, der regelmäßig unser Frühstücksbüffet unterstützen möchte“, hofft Cordula Thies.