
LANGENHORN Rund 70000 Schülerinnen und Schüler an 40 Hamburger Schulen sind ausgebildete Herzretter – auch die Fritz-Schumacher-Schule ist dabei.
Jedes Jahr erleiden rund 120000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislaufstillstand; etwa 70000 sterben daran. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff bleiben im Gehirn irreparable Schäden – umso wichtiger ist schnelle Hilfe, doch nur etwa die Hälfte der Deutschen traut sich eine Animation zu.
Dr. Martin Buchholz gründete 2016 – nach einem Herzinfarkt – die gemeinnützige Initiative Herzretter. Sie bietet Trainings in Herzdruckmassage und Bedienung eines Defibrillators in Kitas, Schulen, Vereinen und Unternehmen an. Vermittelt werden die wichtigsten Handgriffe, damit Laien sie auch in Stress- und Paniksituationen sicher anwenden können.
Zudem startete im November 2023 das Pilotprojekt HerzretterStadt Hamburg unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher, die sich mit 100000 Euro beteiligt. Ziel ist, dass jederzeit und überall ein Herzretter zur Stelle ist.
40 Schulen haben sich freiwillig selbstverpflichtet, jährlich kostenfreie Herzretter-Trainings durchzuführen – dazu zählt auch die „Fritze“ in Langenhorn. Stellvertretend für alle Schulen überreichte Schulsenatorin Ksenija Bekeris nun das Siegel „HerzretterSchule“ an Schulleiterin Catherine Lötsch.
„Es ist wichtig, das Wissen und den Mut zu haben, im lebensbedrohenden Notfall richtig handeln zu können. In der sechsten sowie in der achten Klassenstufe erlangen bei uns alle Schülerinnen und Schüler diese entscheidende Lebenskompetenz“, so Lötsch.
Beim anschließenden Herzretter-Training lernte unter anderem die 14-jährige Louisa an einer Puppe den Umgang mit einem Defibrillator. „Anfangs brauchte es etwas Überwindung, aber nach dem Kurs fühle ich mich nun sicher genug, alle Handgriffe auch auf der Straße anzuwenden“, sagte die Jugendliche – kein Wunder, schließlich möchte sie Chirurgin werden.
Weitere Infos unter www.herzretter.de.