Von Fuhlsbüttel nach Leipzig

FUHLSBÜTTEL Drei Jahre war Johanna Veit Kantorin in Fuhlsbüttel und Ohlsdorf. Nun schlägt die 29-Jährige beruflich einen anderen Weg ein.

„Ich gehe ab Mai nach Leipzig und werde als Altistin Teil des bekannten Calmus-Ensembles“, erzählt die studierte Kirchenmusikerin voller Vorfreude. Das Vokal-Quintett ist weltweit auf den Bühnen zuhause und spielt CDs ein. Zum vielseitigen Repertoire zählt alte und neue klassische Musik, Pop, Folk sowie Jazzarrangements.

„Ensemblesingen war immer meine Leidenschaft und nun hat sich die Möglichkeit ergeben, von der ich immer geträumt habe“, so Veit. 

Wehmütig sei sie angesichts ihres Abschieds, dankbar für viele schöne Begegnungen in allen Altersklassen in offenen Gemeinden, die auch Experimente mitgetragen haben wie etwa das Oratorium von Fanny Hensel in St. Marien – „und zwei wundervolle Orgeln, die ich spielen durfte.“

„Ich habe einiges aufgebaut, von dem die Knospen nun aufgehen“, resümiert Johanna Veit. Neben zwei neuen Kinderchören wuchs die Kantorei unter ihrer Leitung von 30 auf 50 Sängerinnen und Sänger – „ein herzlicher Haufen“ – und ein Kammer-Ensemble wurde etabliert. Es wurde auf dem Kirchhof musiziert und regelmäßige Konzerte in Kooperation mit der Hochschule für Musik bereicherten den Stadtteil. Highlight war im Dezember 2024 das Weihnachts-Oratorium in St. Lukas.

Bis ein neuer Kantor oder Kantorin gefunden ist, übernimmt Moritz Schott die Vertretung der Kantorei, Sophia Fendler die Kinderchöre und Benedict Zimmer ist an der Orgel zu hören.

Für den Sommer hat Johanna Veit noch eine ungewöhnliche Gesprächs-Konzert-Reihe organisiert, darunter mit Clavichord und Laute sowie mit Blockflöte und Zink, dem Vorläufer der Trompete.

Am 13. April um 11 Uhr wird die Kantorin im Familiengottesdienst in St. Lukas verabschiedet. Und wer Johanna Veit in ihrer neuen beruflichen Rolle im Calmus Ensemble hören möchte, hat am 11. Dezember in der Laeiszhalle die Möglichkeit.