NORDERSTEDT. Woran sparen, wenn es allen Enden nicht reicht, die Kosten für Miete, Lebensmittel und Energie immer weiter nach oben gehen? Oftmals muss der Nachwuchs darunter leiden. Für warme Winterkleidung ist in einigen Norderstedter Familien schlichtweg kein Geld da.
In guter Tradition hilft der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau in der Vorweihnachtszeit und unterstützt bedürftige Familien sowie Alleinerziehende mit Einkaufskarten im Gesamtwert von erstmals stattlichen 4000 Euro. „In Kooperation mit dem Modehaus C&A, das uns auch in diesem Jahr zehn Prozent Rabatt gewährt hat, verschenken wir 160 Gutscheine für jeweils 25 Euro, die ausschließlich für Kinderwinterbekleidung verwendet werden dürfen“, erklärt Club-Präsidentin Susanne Syperrek.
Dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird, sorgen die Institutionen der Diakonie: die Frühen Hilfen der evangelischen Familienbildungsstätte, die Frühförderung, das Frauenhaus, die Flüchtlings- und Migrationsarbeit, die Schuldner- und Insolvenzberatung sowie die integrativen Kitas „Unter der Eiche“ und „Buntes Haus“.
Nöte wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Fluchterfahrung belasten zunehmend Eltern. „Zu unseren Klienten zählen immer mehr alleinstehende Frauen, die von Überschuldung betroffen sind“, sagt Anzhelika Friedrichs von der Schuldner- und Insolvenzberatung. „Bundesweit macht diese Schuldnergruppe 14 Prozent aus, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur fünf Prozent beträgt.“
Auch Katja Thomsen von den Frühen Hilfen bestätigt den zunehmenden Bedarf. „Wir haben in diesem Jahr 130 Schwangere und Eltern mit Kindern bis drei Jahre in Belastungslagen beraten und begleitet. Auch hier ist oft das Geld knapp, wenn einer von zwei Geringverdienern in Elternzeit geht, um sich um die Kinder kümmern zu können.“
Das Thema finanzielle Not und soziale Benachteiligung sei schambehaftet. Nur selten würde aktiv um Hilfe gebeten, daher sei ein gut funktionierendes Netzwerk der Norderstedter Diakonie-Institutionen, die sich regelmäßig austauschen, um so wichtiger. „Wir wissen, bei wem der Schuh drückt, und können Beistand leisten“, betont Laura Wulff von der Frühförderung. „Umso dankbarer bin ich dem Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau, dass auch er unbürokratisch und diskret hilft“, sagt Stadtpräsidentin Petra Müller-Schönemann.
Die Kleidungsgutscheine werden über den Verkauf des gemeinsamen Adventskalenders mit dem Lions Club Norderstedt finanziert. Auch die Einnahmen aus der Benefiz-Jazz-Matinee sorgen dafür, dass Norderstedter Kinder mit warmer Kleidung gut durch den Winter kommen. Am Sonntag, 26. Januar 2025, steht um 11 Uhr im Festsaal am Falkenberg wieder die „Traditional Old Merry Tale Jazzband“ auf der Bühne. Karten für 19 Euro gibt es im Vorverkauf im TicketCorner und bei Eventim.
2025 feiert der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau sein 20-jähriges Bestehen. „In diesem Zusammenhang suchen wir ab sofort Sponsoren und Unternehmen, die sich am nächsten Adventskalender beteiligen, denn der soll noch größer und gehaltvoller werden als bisher“, wünscht sich Susanne Syperrek
NORDERSTEDT. Das Märchen der Gebrüder Grimm vom Froschkönig kennt wahrscheinlich jeder. Doch in der fröhlichen Kinderkomödie „Froschkönig Ferdinand“ von Horst Arenthold, die das Theater Pur in der Adventszeit auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg bringt, geht es viel tierischer zu.
Die Helden des Stücks sind die Bibi, eine romantisch veranlagte, clevere Biberdame, der aristokratische Maulwurf Mauli, der sogar Karate kann, und Ferdinand, ein schwerfälliger, hässlicher Frosch, der zufällig ein verzauberter Prinz ist.
Die drei machen sich auf, die böse Kräuterhexe Trudi auszutricksen, die den Prinzen verzaubert hat, um seine Hochzeit mit Prinzessin Clara zu verhindern. Um selbst auf dem Thron sitzen und regieren zu können, bezirzt sie den König erst mit angeblichen Kochkünsten und erpresst ihn sogar.
Das herrlich komische, rasante und verrückte Abenteuer ist eine wunderbare Geschichte über drei ungewöhnliche Freunde, die zeigt, dass Gemeinsamkeit stärker macht.
Unter der Regie von Elaine Pahl, Ricarda Mallée und Michael Scharbert spielen sechs vorwiegend junge Darstellerinnen und Darsteller, darunter erstmals Pete Nowatzki, der in die Rolle der schrulligen Hexe Trudi schlüpft. „Es macht einfach Spaß, so herrlich überspitzt spielen zu dürfen“, so der 21-Jährige.
Premiere von „Froschkönig Ferdinand“ ist am 30. November um 16 Uhr im Festsaal am Falkenberg. Weitere Aufführungen sind am 1. Dezember um 13 und 16 Uhr, am 7. Dezember um 16 Uhr sowie am 8. Dezember um 13 und 16 Uhr. Karten kosten acht Euro für Erwachsene, Kinder zahlen sechs Euro. Erhältlich sind sie über die Homepage www.theaterpur.de bei www.eventim-light.com.
NORDERSTEDT. Seit über 30 Jahren schreiben Lions Clubs auf der ganzen Welt einen besonderen Schulwettbewerb aus. Mit individuell gestalteten Friedensplakaten haben Kinder zwischen elf und 13 Jahren die Möglichkeit, ihre Visionen von Frieden auszudrücken und andere durch Kunst und Kreativität zu inspirieren.
Der Lions Club Norderstedt Neo sponsert den Wettbewerb bereits zum elften Mal und kooperiert dabei mit dem städtischen Coppernicus-Gymnasium. Das Thema lautete in diesem Jahr „Grenzenloser Frieden“. 74 Schülerinnen und Schüler nahmen am lokalen Wettbewerb teil; weltweit sind mehr als 600000 Beiträge eingereicht worden.
Die achtköpfige Jury der 24 Neo-Lions kürte die zwölfjährige Ariana Dierieklieieva zur Siegerin in Norderstedt. „Die junge Künstlerin hat ein beeindruckendes Talent und ihr außergewöhnliches Bild strahlt friedvolle Ruhe aus“, fasste Neo-Präsident Rainer Wiening die Jury-Meinung zusammen. Das Plakat der Sechstklässlerin zeigt einen Jungen und eine Katze, die an einem See sitzend in einen farbenprächtigen Sonnenuntergang schauen; über ihnen kreisen Planeten. „Freundschaft, Familie, Frieden sind ein wichtiges Thema, das überall auf der Welt zählt“, erläuterte Ariana das von ihr mit Acrylfarben gestaltete Motiv.
Den zweiten Platz belegte die Elfjährige Meyra Ajjina aus der 6d. Auf ihrem getuschten Bild bringen eine weiße Friedenstaube und ein Regenbogen Kraft und Hoffnung in eine zerstörte Welt.
Den dritten Rang erzielte die Elfjährige Polina Zarow aus der 5b für ihre Darstellung zweier Hände unterschiedlicher Hautfarben mit Freundschaftsbändern, einer Friedenstaube sowie einer Weltkugel, die von Nationalflaggen eingerahmt wird.
„Wir sind beeindruckt von der Kreativität und Ausdruckskraft, die in allen eingereichten Bildern steckt“, sagte Rainer Wiening. „Es ist offensichtlich, dass junge Menschen konkrete Vorstellungen davon haben, was Frieden für sie bedeutet. Ich bin stolz, dass wir ihnen die Möglichkeit geben konnten, ihre Visionen zu teilen.“
Die drei platzierten Künstlerinnen erhielten Urkunden und Büchergutscheine.
Arianas Bild geht nun in die nächste Runde und muss auch auf Distrikt-, Multidistrikt- sowie auf internationaler Ebene gewinnen, um Hauptpreissieger zu werden. Ausgelobt sind 5000 Dollar, die im Rahmen einer Preisverleihung am Lions-Tag mit den Vereinten Nationen vergeben wird. Zudem erhalten 23 Ehrenpreisgewinner jeweils 500 Dollar.
„Unser Club drückt Ariana die Daumen, dass ihr Bild in den nächsten Runden des Wettbewerbs weiterkommt“, sagte Rainer Wiening.
Die drei Plakate werden in der Bücherei Garstedt ausgestellt, alle weiteren Motive können im Coppernicus Gymnasium bewundert werden, versprach Schulleiterin Heike Schlesselmann.
Norderstedt Ein wenig neidisch sei sie schon, wenn sie vom Rohbau des Bildungshauses auf den Fortschritt der benachbarten neuen Tagesaufenthaltsstätte (TAS) blicke, gab Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder zu. Unweit des Herold-Centers wurde dort nur drei Monate nach Grundsteinlegung bereits Richtfest gefeiert.
„Jetzt ist es da und nicht mehr wegzudiskutieren“, freute sich Einrichtungsleiterin Tabea Müller und spielte damit auf die siebenjährige Planungsphase an, in der das Projekt mehrfach auf der Kippe stand.
Doch der Bedarf nach Hilfe im Alltag ist immens und nimmt stetig zu. Rund 50 wohnungslose Menschen kommen täglich in die TAS-Container, um zu essen, zu duschen, ihre Wäsche zu waschen, ihre Post abzuholen und die Schließfächer zu nutzen. „In Hochzeiten hatten wir 12000 Hilfesuchende pro Jahr, aktuell sind es etwa 10000“, sagt Tabea Müller, die das Angebot seit 2003 leitet.
Statt beengter 140 Quadratmeter freut sie sich, ihr Team aus 25 Ehrenamtlichen und die Tagesgäste in dem zweistöckigen Neubau auf großzügige 400 Quadratmeter – mit Raum und vielen Räumen für Beratung, um den Weg zurück ins geregelte Leben zu finden.
„Ich wünsche mir, dass die neue TAS ein Treffpunkt wird – nicht nur für obdachlose Menschen“, betonte Oberbürgermeisterin Schmieder.
Die Baukosten betragen 2,3 Millionen Euro. 1,1 Millionen Euro trägt die Stadt Norderstedt, die andere Hälfte finanziert das Diakonische Werk des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein als Bauherr und erhält Unterstützung von der Stiftung Wohnhilfe und der Aktion Mensch mit 375000 Euro. Zudem kamen 180000 Euro über viele private Spenderinnen und Spender zusammen.
„Die neue TAS ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein ökologisches Projekt“, betonte Architekt Paul Günter Frank, der für das Projekt übrigens pro bono tätig ist. Mit Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe und Blähton als Baustoff würde das neue Gebäude CO2 neutral.
„Wir möchten noch vor Jahresende einziehen und da wir einige Eigenleistungen erbringen wollen, suchen wir von Juli bis Oktober hilfreiche Hände, die uns etwa beim Wände streichen und Fliesen legen helfen können“, wünscht sich Tabea Müller. Infos gibt es unter www.tas-helfen.de.
Norderstedt An die erste gemeinsame Klassenfahrt mit der Mädchenklasse auf die Hallig Langeneß denkt Fritz Hillmann mit gemischten Gefühlen zurück. „Bei der Anreise übernachteten wir bei Bauer Andresen– die Mädchen über dem Kuhstall und wir Jungs im Schafstall mit sehr vielen Spinnen. Vor denen habe ich mich wahnsinnig geekelt – und das ist noch heute so“, sagt der Norderstedter und lacht.
Erinnerungen wie diese machten die Runde in der „Kneipe im Museum“. Dort trafen sich 19 ehemalige Schülerinnen und Schüler der einstigen Mittelschule Garstedt – stolze 61 Jahre nach ihrem Abschluss. „Mit 21 Mädchen und 23 Jungen – noch in getrennten Klassen – waren wir 1963 der letzte Jahrgang, der in der Mittelschule in der Niendorfer Straße entlassen wurde; danach zog sie als neue Realschule in den Aurikelstieg“, erzählt Hanno Nordhausen, der das Beisammensein organisiert und allerlei Rechercheaufwand betrieben hat, um an die (E-Mail-)Adressen seiner Mitschülerinnen und Mitschüler zu kommen.
„Bei einigen bin ich zum zuletzt bekannten Wohnort gefahren und habe bei Nachbarn nachgefragt“, berichtet der Norderstedter. Weit musste er nicht oft fahren. Bis auf zwei Mitschüler, die es nach Berlin, bzw. Dänemark verschlagen hat, sind alle anderen im weiteren Umkreis geblieben.
Wie den Oststeinbeker Olaf Beckmann, der für seinen legendären Opel Manta samt Fuchsschwanz in der Renn-Szene bekannt ist. „Ich habe immer in der ersten Reihe, direkt am Pult gesessen, und gelernt, über Kopf zu lesen. So konnte ich bei Arbeiten vom Lehrer abschreiben“, sagt der 77-Jährige und grinst.
Beim Blick in alte Fotoalben machen immer mehr Geschichten die Runde. Etwa die von Hausmeister Bannau, der nach der Verfehlung eines Schülers dessen Eltern samstags den berühmt berüchtigten „blauen Brief“ per Fahrrad zustellen musste. Oder die vom Religionslehrer Bretfeld, der eine zweifelhafte Berühmtheit wegen seiner Schlüsselbundwürfe erlangte. „Unser Deutschlehrer, Herr Rosenau, hat mir einmal eine geknallt, nur weil ich auf seine Bemerkung, dass es in der Klasse so laut sei, mit „Ja?“ geantwortet hatte“, erzählt Sigrid Jarnuszak.
In der Schule entstanden aber auch Freundschaften fürs Leben. So sind Ulrike Thur und Ilse Mosisch seitdem untrennbar. Als Kinder und Jugendliche ging es morgens gemeinsam mit der Alster-Nord-Bahn von Friedrichsgabe nach Garstedt. Als erwachsene Frauen meistern die Freundinnen Höhen und Tiefen – und genießen zusammen die Erinnerungen an ihre Schulzeit.
Norderstedt Zum Internationalen Museumstag am 19. Mai verwandelt sich das Gelände im Friedrichsgaber Weg 290 zum 16. Mal in eine bunte Festmeile für Klein und Groß. In und um das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein sowie das Stadtmuseum Norderstedt findet von 11 bis 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Vorführungen und kostenlosen Mitmachaktionen statt, die von Vereinen und Institutionen angeboten werden.
„Im vergangenen Jahr haben 6000 Besucher einen neuen Rekord aufgestellt, den wir am liebsten toppen würden“, wünscht sich Dr. Hajo Brandenburg, Leiter des Feuerwehrmuseums. Nach dem Motto „irgendwo passiert immer etwas“ gibt es 28 Stationen auf dem Gelände zu entdecken. Auf zwei Hüpfburgen, einem Bungee-Trampolin und im Kettcar-Parcours können sich die jungen Besucher austoben, beim Goldwaschen ihr Glück suchen und sich im Feuerlöschen mit einem Handfeuerlöscher probieren. Es gibt maritime Spiele und eine Buttons-Werkstatt, das RKiSH zeigt, wie Erste Hilfe funktioniert und in der Plambeck-Halle sind funkferngesteuerte Modellboote in einem großen Bassin zu bestaunen und sogar selbst zu steuern. Fahrräder lassen sich für 15 Euro gegen Diebstahl codieren.
Im Stadtmuseum können Kinder Kunstwerke mit Schaumstoffdruck gestalten sowie mit Blumensamen gefüllte Pflanzgefäße zum Mitnehmen bemalen. Im Obergeschoss gibt es jeweils zwei Vorstellungen des Zauberers Vadim als auch vom Puppentheater Tandera mit dem Stück „Der kleine Ritter“. Kostenlose Karten gibt es an der Museumskasse.
In interessanten Vorführungen zeigen die Cheerleader des SV Friedrichsgabe um 12 Uhr ihre akrobatischen Figuren und um 12.30 Uhr spielt der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg-Hummelsbüttel auf. Um 15 Uhr lädt der Verein „Feine Ukraine“ zum Volkstanz und die Rettungshundestaffel präsentiert um 16 Uhr das Können der vierbeinigen Kollegen.
Viele Preise gibt es beim Glücksrad und einer Kinder-Rallye zu gewinnen. Ballonkünstler Mr. Jack fertigt außergewöhnliche Figuren und kulinarisch werden die Besuchergaumen mit Zuckerwatte, Eis, Grillgut und Getränken von über 120 ehrenamtlichen Helfern verwöhnt.
Beide Museen laden zudem zum kostenlosen Besuch ein. Im Stadtmuseum kann die aktuelle Ausstellung „Elemente“ vom Kunstkreis Norderstedt besichtigt werden sowie die neue Medienstation der geplanten Dauerausstellung „Naturraum Norderstedt“.
Ermöglicht wird das Museumsfest durch zahlreiche Sponsoren. Da es nur wenige Parkplätze gibt, wird empfohlen, zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen.
Norderstedt „War das ein großes „Hallo“ in Stubbes Gasthof „Zur Glashütte. Nach 50 Jahren traf sich die Abschlussklasse 1974 der ehemaligen Realschule Fadens Tannen. „Hilf mir doch bitte mit deinem Namen, ich komm‘ gerade nicht drauf!“, war zu hören. „Bist du (noch) verheiratet?“, „Was machen die Kinder/Enkelkinder?“ und „Arbeitest du weiterhin?“, waren die am meisten gestellten Fragen nach der Begrüßung, schließlich sind die Schulfreunde im oder nahe dem Rentenalter.
16 der ursprünglich 24 Klassenkameradinnen und Kameraden waren mit Vorfreude gekommen. Die meisten von ihnen wohnen in und um Norderstedt, nur Ralf Kröpke hatte eine längere Anreise. Vor 20 Jahren ist er auf den Peleponnes nach Griechenland ausgewandert. „Keine Frage, das einmalige Event lasse ich mir doch nicht entgehen“, sagte der 66-Jährige lachend.
Anfangs hatten sich die Schülerinnen und Schüler alle fünf Jahre getroffen, später im Abstand von zehn Jahren. „Wir sind immer in Kontakt geblieben, zumindest die, die es wollten“, erzählt Petra Pfeiffer, die die Hälfte des Jahres in Spanien verbringt. Als Organisatorin hält sie das besondere Netzwerk zusammen. „Ich trete allen immer auf die Füße, um die Adressliste aktuell zu haben – mit Erfolg!“
Sogar zwei ehemalige Lehrerinnen, beide 86 Jahre, waren in Glashütte mit von der Partie: Ellen Ihns, die Ernährungslehre und Sport unterrichtete – „ich habe mit der Klasse Pizza und Hefekuchen gebacken und war deshalb, glaube ich, beliebt“, – und Gisela von Riesenbeck, die den Jugendlichen Englisch und Französisch beibringen sollte. „Die Frühstunde dienstagmorgens um sieben Uhr war furchtbar – nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für mich, weil ich aus Hamburg anreisen musste“, erinnert sie sich.
„Ich denke gerne an meine Schulzeit zurück“, sagt Petra Pfeiffer. „das Leben war noch einfach und strukturiert. Wir haben tolle Klassenreisen erlebt, etwa nach Schleswig und nach Rothenburg ob der Tauber, und die Abschlussfahrt ging an den Plöner See. Wir hatten immer viel Spaß, auch wenn wir eine ‚brave‘ Klasse waren – kein Wunder bei 18 Mädchen und nur sechs Jungs.“
Die 67-Jährige hält nicht nur die Adressliste in Schuss, sondern pflegt auch das Foto-Archiv aus sechs Jahren gemeinsamer Schulzeit. „Ich habe öfter im Unterricht fotografiert und Super8-Filme gedreht.“ Die wunderbaren Aufnahmen – mit leichtem Rotstich – liefen in Dauerschleife auf mitgebrachten Bildschirmen. Sie ließen Erinnerungen hochkommen, etwa an den Schlüssel werfenden Mathelehrer und einen dackelliebenden Physiklehrer. „Den konnte man prima mit einer Frage nach seinem Hund vom eigentlichen Unterrichtsthema ablenken“, feixte Elke Storjohann.
Bis weit in den Abend gingen die Klassenkameradinnen und -kameraden auf Zeitreise und hatten sich viel zu erzählen.
Norderstedt Das plattdeutsche Bühne Tanks Theater feiert 30-jähriges Jubiläum. In Reminiszenz an seinen Gründer Norbert Tank hat Regisseurin Marion Hartrampf die Komödie „Euro Teuro Pannemann“ aus dessen Feder einstudiert.
Gastwirtin Ina ist fast pleite und muss Oma Puhvogels wertvolle Standuhr verpfänden. Beim heimlichen Abtransport von Gerichtsvollzieher Heinrich Pannemann ähnelt das gute Stück einem Sarg, so dass die Nachricht vom Tod Oma Puhvogels im Dorf die Runde macht. Dummerweise hat Oma ihr Erspartes in der Uhr versteckt und als das Pfandhaus abbrennt, scheint Inas Gasthaus „Zum Auerhahn“ nicht mehr zu retten.
Ein großer Spaß für das Publikum, das dem Bühnengeschehen in leicht verständlichen Plattdeutsch gut folgen kann – bei Bedarf werfen die Zuschauenden einen Blick auf die kleine Wörterliste „Wat het nomol?“.
Das gilt auch für manche Neuzugänge im Ensemble – nicht für Heike Petersen, die von der ehemaligen Volksspielbühne „die rampe“ kommt – aber für Leopold. Der Neunjährige spielt den Neffen der Wirtin und heckt im Stück etliche Streiche aus. „Plattdeutsch kenne ich von meinem Opa. Das ist eine coole Sprache, die lustig klingt, aber ich muss noch an meiner Aussprache arbeiten“, sagt der Drittklässler. „Zwar bin ich auch im normalen Leben ziemlich frech wie in meiner Rolle als Theodor, aber beim Theater kann ich auch mal ein anderer Mensch sein, das finde ich toll.“
Vorstellungen im Festsaal am Falkenberg am 4. April und 5. April um 20 Uhr, am 6. April um 16 und 20 Uhr, am 7. April um 16 Uhr, am 11. und 12. April um 20 Uhr, am 13. April um 16 und 20 Uhr, am 14. April um 16 Uhr. Karten kosten 8 und 12 Euro, donnerstags nur 7 Euro bei Renate Schulz, Tel. 0176/559 099 82, per Mail an karten@tankstheater.de, im TicketCorner und Bei Lange.
Norderstedt Der dauerabgebrannte Karl „Rocky“ ist ein skrupelloser „Wechmaker“. Er entsorgt alles und jeden gegen entsprechende Bezahlung und hat einen lukrativen Auftrag an der Angel: Für Dr. Kurt Ansgar Fleischmann soll er diskret ein unliebsames Objekt aus dessen neuer Wohnung entfernen, das niemand zu Gesicht bekommen darf.
Doch zwischen Zahnarzt, Empfangsdame, Ehemann und Ehefrau, der Hausmeisterin und der äußerst eifersüchtigen Freundin kommt Karl „Rocky“ ganz schön ins Schwitzen und muss bald mehr entsorgen, als er bewältigen kann – sehr zur Freude des Publikums, das sich königlich amüsiert.
Das Norderstedter Amateur-Theater (NAT) spielt die rabenschwarze Komödie „Wohen mit em?“ von Sabine Misiorny und Tom Müller in der plattdeutschen Version von Felix Borchert unter Regie von Christiane Windberg.
Für die Rolle des Zahnarztes ist Heiko Jänisch beim NAT eingetreten. „Ich mag Herausforderungen und habe schon so viel in meinem Leben ausprobiert, aber auf der Bühne stand ich noch nie“, sagt der 50-Jährige, der bisher kein Plattdeutsch spricht. „Ich habe zwar schon einen Sprachkurs belegt und lerne fleißig zuhause, aber zur Sicherheit spreche ich im aktuellen Stück Hochdeutsch. Beim nächsten Mal versuche ich mich dann ‚op Platt‘, einer wunderbar klangvollen Sprache, deren Tradition es zu erhalten gilt.“
Aufführungen im Festsaal am Falkenberg am 21. und 22. März um 20 Uhr, 23. März um 16 und 20 Uhr, 24. März um 18 Uhr, 28. und 29. März um 20 Uhr, 30. März um 16 Uhr. Karten kosten zehn Euro unter Tel. 040/646 604 40, per Mail unter karten@norderstedter-amateur-theater.de und im TicketCorner.
Übrigens sucht das NAT auf der Bühne und hinter den Kulissen Verstärkung – vor allem Techniker, Tischler und männliche Darsteller. Infos unter www.norderstedter-amateur-theater.de.
Norderstedt Die britische Familie Tomb pflegt eine makabre Tradition: Seit gut 400 Jahren sind alle ihre leicht schrägen Mitglieder Auftragsmörder – und schrecken auch nicht vor den eigenen Angehörigen zurück, wenn die Bezahlung stimmt.
Nun hat der intrigante, alte Anwalt Mortimer Crayle die verbliebenen Familienmitglieder auf dem ehrwürdigen Schloss versammelt, um sie angeblich über ihr Erbe zu informieren – doch in Wirklichkeit hat er ganz andere Pläne …
Mit dem Stück „Tiptoe through the Tombstones” bringt die Laienspielgruppe „Curtain Call“ vom Theater Pur eine Krimi-Komödie von Norman Robbins auf die Bühne – in bestem Oxford-Englisch und mit typisch britischem Humor.
Zum besseren Verständnis erhalten die Zuschauer eine Vokabelliste – und die zehn Schauspielerinnen und Schauspieler ein Coaching von der Regisseurin Elaine Pahl, einer gebürtigen Britin. „Es ist schon eine Herausforderung, in einer anderen Sprache zu spielen“, sagt Sven Nowatsky, der bereits mit verschiedenen Ensembles auftrat. Improvisieren sei schwierig, denn die Mitspielenden hätten entsprechend zu reagieren. Um mögliche Probleme auf der Bühne zu vermeiden, müsse der englische Text deshalb hundertprozentig sitzen – das garantiere den Darstellenden der skurrilen Charaktere sowie dem Publikum viele Spaß an der schwarzen Komödie.
Vorstellungen im Kulturwerk am See am 9. März um 19 Uhr, 10. März um 16 Uhr, 16. März um 19 Uhr und 17. März um 16 Uhr. Karten für 10 Euro (ermäßigt 6 Euro) über Eventim, im TicketCorner, online unter www.theaterpur.de/tickets und telefonisch unter 040/609 417 57.
Norderstedt Seit Freitag darf sich die OGGS Harksheide-Nord „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen. Damit gehört sie zu einem Netzwerk von bundesweit 4000 Schulen und ist nicht nur in Norderstedt, sondern auch im Kreis Segeberg die erste Grundschule, die diese Auszeichnung erhalten hat.
Voraussetzung war, dass sich mindestens 70 Prozent der 375 Schülerinnen und Schüler, des Kollegiums und des Betreuungsteams der BEB verpflichten, sich gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzusetzen.
In einer Feierstunde in der Aula übergab Ali Evdedurmaz, Regionalkoordinator von „Schule ohne Rassismus“ und Leiter der JugendAkademie Segeberg, ein aussagekräftiges Schild, das am Schuleingang angebracht werden soll. „Das Thema Rassismus ist leider aktueller, denn je und es ist wichtig, sich so früh wie möglich damit zu beschäftigen – das geht auch in der Grundschule“, sagte Evdedurzmaz.
Beeindruckt war er von dem Schulversprechen „Wir halten zusammen“. Kindgerecht heißt es dort: „Wir wollen, dass an unserer Schule kein Mensch durch Worte oder Gewalt verletzt wird. Ich beschimpfe niemanden oder lache ihn aus wegen des Aussehens, der Sprache, der Hautfarbe, der Herkunft oder des Anders-Seins.“
„Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen, das Thema im Schulalltag und Unterricht aufzugreifen sowie ein Bewusstsein bei den Kindern zu schaffen, ihnen Mut zu machen, Augen und Ohren offen zu halten und sich zu trauen, etwas zu sagen“, betonte Schulleiterin Franziska Ginko.
Auslöser für die Bewerbung beim größten Schulnetzwerks Deutschlands war ein trauriger Anlass. „Ein Drittklässler mit dunkler Hautfarbe hatte sich mir anvertraut und berichtet, dass er in fast jeder Pause rassistisch beleidigt würde. Das hat mich sehr betroffen gemacht und mich bestätigt, mehr zu machen, als zu reden“, erklärte Caroline Brück, Lehrerin und Initiatorin der Aktion.
Als prominente Paten konnte die Schule Silke Schiller-Tobies, Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Sozialministerium, sowie Oliver Bergmann, Musiker und Gründer der Rock-/Pop-Band „Radau“, gewinnen. Beide werden künftig bei den jährlichen Projekttagen mitwirken.
Norderstedt Theaterfreunde werden zum Jahresanfang mit einigen Krimi-Komödien verwöhnt. Das Theater Pur bringt „Matroschka oder eine besondere Geburtstagsüberraschung“ von Christian Ziegler vier Mal auf die Bühne im Festsaal am Falkenberg.
Am Vortag ihres 50. Geburtstages geht es bei Margot Grünberg drunter und drüber, denn die antike, russische Matroschka-Puppe, die sie sich gewünscht hat, hat es in sich – in vielerlei Hinsicht. So kommen ungebetene Gäste wie der dubiose Kunsthändler Pjotr Oktokov zu Besuch, die neugierige Nachbarin Waltraud vermutet die Mafia in Norderstedt und Margots Mutter Hedwig spielt sich als ermittelnde „Miss Marple“ auf. Letztlich kommt mehr ans Tageslicht als das, was in der Matroschka steckt.
„Der Reiz des Stückes liegt im Wortwitz und den rasanten Wendungen, die das Publikum immer wieder überraschen und es miträtseln lässt“, sagt Regisseurin Marion Stolze, deren elf Darstellerinnen und Darsteller die Szenen mit großer Spielfreude umsetzen.
Erstmals steht Markus Birk auf der Bühne, der bisher ausschließlich für das Bühnenbild verantwortlich war. „Die liebenswerten Charaktere und das rasante Geschehen haben es mir beim Lesen des Textbuches angetan, so dass ich auch mitspielen wollte“, sagt der Norderstedter, der als vermeintlicher Kunsthändler Pjotr Otokov seine Rolle gefunden hat.
Aufführungen im Festsaal am Falkenberg am 27.1., 19 Uhr, 28.1., 18 Uhr, 3.2., 19 Uhr und 4.2., 18 Uhr. Karten kosten 10 Euro, ermäßigt 6 Euro an Eventim-Vorverkaufsstellen, im TicketCorner, online unter www.theaterpur.de/tickets und an der Abendkasse.
Norderstedt Ein erbitterter Kampf um das Erbe der zwar schwerhörigen, steinreichen, aber noch quicklebendigen Tante Josefine entfacht einen Strudel aus mysteriösen Todesfällen und verdächtigen Ereignissen unter den potenziellen Erben einer Familie. Zudem eine dubiose Kommissarin nicht unbedingt zur Aufklärung beitragen möchte.
Mit „(St)erben ist tödlich“ bringt das Theater Life die rasante Krimi-Komödie von Christine Steinwasser auf die Bühne im Kulturwerk am See. Regie führt zum ersten Mal Antonia Schories. Nach ihrer Schauspielausbildung und einem Engagement in Bayern hat die 22-Jährige den Weg in ihren Norderstedter Theaterheimat zurückgefunden. „Mit dem Ensemble der Jungerwachsenen zu arbeiten, macht großen Spaß. Fast alle Darstellenden stehen wie ich seit Kindesbeinen auf der Bühne und motivieren sich gegenseitig“, so Antonia Schories.
Das Stück hält eine Mischung aus dunklem Humor, ungeklärten Todesfällen und einer fesselnden Ermittlung bereit, die das Publikum in seinen Bann zieht und zum Miträtseln einlädt.
Aufführungen im Kulturwerk am Sa., 27.1., und So., 28.1., jeweils um 19 Uhr, Karten kosten 10 Euro an Eventim-Vorverkaufsstellen, online unter www.theater-life.de und an der Abendkasse.
Norderstedt Sechs Jahre war die Schulleitung der OGGS Harksheide-Nord nur wechselnd kommissarisch besetzt. Nun hat die Tangstedterin Franziska Ginko den Job übernommen.
Seit 25 Jahren ist sie Grund- und Hauptschullehrerin, hat in Lübeck sowie in Tangstedt gearbeitet und unterrichtete zuletzt neun Jahre an der Grundschule Johannes-Guttenberg in Bargteheide.
„Nachdem unsere Tochter zum Studieren ausgezogen ist, war es auch für mich Zeit für eine Veränderung“, sagt die 51-Jährige. „Seit längerem habe ich immer wieder die Stellenausschreibung im Nachrichtenblatt des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums gefunden. Das hat mich stutzig gemacht und ich habe mich gefragt: Wie kann eine Grundschule über so lange Zeit ohne kontinuierliche Führung funktionieren? Ganz klar: Vor Ort musste es ein sehr engagiertes Team aus Pädagogen, Schulverein und Elternvertretern geben – und zu dem wollte ich gerne gehören und neue Ideen einbringen.“
Mit 375 Schülerinnen und Schülern in 16 Klassen und mit 27 Kolleginnen und Kollegen ist die OGGS Harksheide-Nord die zweitgrößte Grundschule Norderstedts. Für Franziska Ginko ist das ein Ansporn. „Zusätzlich zum Unterrichten liebe ich es zu organisieren. Verwaltungsaufgaben schrecken mich nicht ab. Im Gegenteil: Sie liegen mir.“
Zukünftig will sie Formalitäten erleichtern, wie etwa für die Planung einer Klassenreise, und einheitliche Förderlernpläne erarbeiten, die bislang jede Lehrerin und jeder Lehrer für sich aufwändig aufgestellt hat. „Ich möchte diese Arbeiten drastisch verringern, damit die Kolleginnen und Kollegen ihre Energie für den Unterricht nutzen können.“
Bei ihrer Vorstellung vor der Lehrer- und Elternschaft signalisierte Franziska Ginko Konstanz. „Ich bin gekommen, um zu bleiben! Meine Tür ist stets offen und ich bin immer ansprechbar. Das war in den ersten Wochen neu für manche im Kollegium, die gewöhnt waren, dass eine kommissarische Leitung lediglich stundenweise vor Ort sein konnte, weil sie oft parallel eine weitere Grundschule leitete oder bereits im Ruhestand war.“ So begleitete Elisabeth Bauer-Plambeck, bis 2021 Rektorin der OGGS Immenhorst, die Übergabe über ein paar Wochen im Herbst und gab der neuen Harksheider Schuldirektorin wertvolle Tipps.
Für ihre „neue“ Schule, deren alte Gebäudeteile innen und außen in die Jahre gekommen sind, hat Franziska Ginko einige Pläne – und bereits Anträge gestellt. „Ich möchte gerne schöne Eingangsschilder anfertigen sowie neue WCs, Schränke und Umkleiden einbauen lassen. Die teilweise dunklen Gänge brauchen mehr Licht mit Bewegungsmeldern, damit sich alle wohlfühlen können. Zudem brauchen wir dringend mehr Stunden für wichtige Schulsozialarbeit.“ Aktuell werden drei Kleinspielfelder auf dem Sportplatz fertiggestellt, danach ist der Schulhof dran. „Auch für den haben wir schon viele Ideen.“
Norderstedt Dicke Winterjacken, kuschelige Pullover und warme Stiefel können sich längst nicht alle Eltern in Norderstedt für ihren Nachwuchs leisten – zu hoch sind die Lebenshaltungskosten, hinzu kommen Nöte wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Flucht.
Auch in diesem Jahr hat der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau bedürftige Familien und Alleinerziehende im Blick und unterstützt sie mit Einkaufskarten im Gesamtwert von 3000 Euro. „In Kooperation mit dem Modehaus C&A, das uns zehn Prozent Rabatt gewährt hat, verschenken wir 120 Gutscheine für jeweils 25 Euro, die ausschließlich für Kinderwinterkleidung verwendet werden dürfen“, erklärt Club-Präsidentin Dr. Gabriele Weihe.
Dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird, sorgen acht Institutionen der Diakonie: die Frühen Hilfen der evangelischen Familienbildungsstätte, die Frühförderung, das Frauenhaus, die Flüchtlings- und Migrationsarbeit, die Schuldner- und Insolvenzberatung, das Familienzentrum Garstedt sowie die integrativen Kitas „Unter der Eiche“ und „Buntes Haus“.
„In unseren beiden Einrichtungen hat fast jedes fünfte Kind Förderbedarf. Für Eltern bedeutet es zuhause einen großen Zeitaufwand, um dem Kind gerecht zu werden, und das macht es für sie schwierig, beide in Arbeit zu kommen – da ist oft das Geld knapp“, weiß Birgit Buchholz, Kita-Leiterin „Unter der Eiche“.
Jennifer Wienecke von der Schuldner- und Insolvenzberatung verzeichnet immer mehr ehemals Selbständige, die die Corona-Krise wirtschaftlich nicht überlebt haben. „Oftmals ist dadurch eine ganze Familie in Existenznot geraten, die dankbar ist für etwas Beistand.“
Auch der neuen Stadtpräsidentin Petra Müller-Schönemann liegt das Thema am Herzen. „Aus meiner Erfahrung, elf Jahre den Jugendhilfe-Ausschuss geleitet zu haben, weiß ich, wie schambehaftet Bedürftigkeit für Betroffene ist. Umso dankbarer bin ich, dass der Lions Club unbürokratisch und ohne Aufhebens Hilfe gewährt.“
Die Kleidungsgutscheine werden über den Verkauf des gemeinsamen Adventskalenders mit dem Lions Club Norderstedt finanziert. „Leider sitzt bei vielen Menschen das Portemonnaie angesichts der angespannten Wirtschaftslage nicht mehr so locker und die Verkäufe gestalteten sich schwieriger. Im Vorjahr blieben wir auf 65 von 4000 Kalendern sitzen, obwohl Gewinne im Wert von knapp 10000 Euro enthalten sind“, bedauert Dr. Weihe. In diesem Jahr sieht es besser aus. „Alle Exemplare waren bis zum 30. November verkauft!“
Auch die Einnahmen aus der traditionellen Benefiz-Jazz-Matinee sorgen dafür, dass junge Norderstedter mit warmer Kleidung gut durch den Winter kommen. Am 7. Januar steht um 11 Uhr im Festsaal am Falkenberg die „Old Merry Tale Jazzband“ auf der Bühne. Karten für 17,50 Euro gibt es im Vorverkauf im TicketCorner und bei Eventim.
Norderstedt Am Nordpol herrscht helle Aufregung. Vier Tage vor Heiligabend ist der Weihnachtsmann krank und die Bescherung droht auszufallen. Rentier Rudi rast los, um Hilfe beim Zauberer Merlin zu finden, doch der ist ratlos. Da bieten seine Zauberschüler Fidelius und Paulina ihre Hilfe an. Am Nordpol finden sie sie heraus, dass der Weihnachtsmann einen Feind hat, der das Fest mit allen Tricks und einer goldenen Waschmaschine verhindern will.
Mit „Rettet den Weihnachtsmann!“ bringt das Theater Pur ein modernes Weihnachtsmärchen-Abenteuer von Inga Hellqvist auf die Bühnen von gleich zwei Norderstedter Spielstätten, dem Festsaal am Falkenberg und dem Kulturwerk.
In aufwändigen, fröhlich-bunten Kostümen von Ulli Borcic nehmen Wichtel und Rentier Zuschauer ab vier Jahren mit auf die großartige Reise, auf der ein Schneemann und Borsti, der Besen, zum Leben erwachen, der zum Helden wird.
„Von Beginn an hatten wir bei den Proben, die bereits im Sommer gestartet sind, Freude an dem Gedanken, dass die Kinder großen Spaß an den Figuren und ihren Einfällen haben werden“, sagt Ricarda Mallée, die zusammen mit Michael Scharbert die Theatergruppe leitet und Regie führt.
Die Vorstellungen finden statt am 9.12. um 16 Uhr und am 10.12. um 13 Uhr im Festsaal am Falkenberg; am 15. und 16.12. um 16 Uhr sowie am 17.12. um 13 und 16 Uhr im Kulturwerk am See.
Karten kosten 8 Euro für Erwachsene und 6 Euro bis 18 Jahre unter www.theaterpur.de/tickets, Tel. 609 417 57 und tickets@theaterpur.de sowie an Vorverkaufsstellen wie im TicketCorner.
Norderstedt Das „stärkste Mädchen der Welt“ stellt den Festsaal am Falkenberg und das Kulturwerk auf den Kopf – zum Vergnügen der Kinder und sicher auch der Erwachsenen im Publikum.
Das Kinder-Ensemble des Theater Pur hat die turbulenten Abenteuer Pippi Langstrumpfs der Erfolgsautorin Astrid Lindgren einstudiert. Unter der Regie von Chiara und Michael Scharbert bringen 14 junge Darstellerinnen zwischen neun und 13 Jahren die wunderbar verrückte Pippi-Welt in und um die „Villa Kunterbunt“ auf die Bühne – samt Äffchen „Herr Nilsson“ und dem gepunkteten Pferd „Kleiner Onkel“.
Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf hat nicht nur die besten Spielideen, sondern ist herrlich unerzogen und lügt ganz wundervoll, finden ihre neue Freundinnen Tina und Annika. Zudem wird sie locker mit Lehrerinnen wie Frau Prysselius, Einbrechern und Polizisten fertig, schenkt sogar Dieben noch ein paar Stücke aus ihrem Goldschatz und triumphiert mit ihren „Bärenkräften“ auf dem Jahrmarkt.
Charlotte Dremel ist die perfekte Besetzung der Hauptrolle – nicht nur wegen ihrer langen Haare, die sich bestens für auffällige Zöpfe eigenen. „Ich bin genau so frech und hibbelig wie Pippi, habe immer viel Energie und turne im Verein“, sagt die elfjährige „,Lotti“ selbstbewusst, die tanzend und Rad schlagend erst zum zweiten Mal überhaupt auf einer Theaterbühne steht und rund die Hälfte des gesamten Textes des 90-minütigen Stückes hat. Das heißt: viel auswendig lernen. Für „Lotti“ kein Problem. „Ich kann mir Texte generell schnell und gut merken. Außerdem lasse ich mich von meiner Mutter und meinen Geschwistern abfragen.“ Und um was beneidet sie die Romanfigur Pippi Langstrumpf am meisten? „Um den ‚Kleinen Onkel‘!“, kommt es sofort von „Lotti“, „ich möchte unbedingt ein Pferd, zuhause haben wir nur einen Hund.“
„Pippi Langstrumpf“ ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. Aufführungen am 28. und 29. Oktober im Festsaal am Falkenberg jeweils um 16 Uhr sowie am 4. und 5. November jeweils um 16 Uhr im Kulturwerk. Karten kosten zehn Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen sechs Euro. Vorverkauf im TicketCorner, an allen Eventim-Stellen und unter www.theaterpur.de. Reservierungen unter Tel. 609 417 57 und per Mail an tickets@theaterpur.de.
Norderstedt Statt Füller und Bleistift nahmen am vergangenen Samstag 24 Grundschülerinnen und Grundschüler der OGGS Harksheide-Nord Akkuschrauber, Hammer und Aluschienen in die Hand. Zusammen mit ihren Eltern bauten sie zehn naturwissenschaftliche Experimente der „Miniphänomenta“ nach, die im Februar für zwei Wochen zu Gast in der Schule gewesen war.
Nach dem Vorbild des Mitmach-Museums „Phänomenta“ in Flensburg hatte der Physik-Professor Lutz Fiesser 2004 die „Miniphänomenta“ entwickelt, an deren 52 Stationen Kinder im Kita- und Grundschulalter Experimente aus Naturwissenschaft und Technik selbstständig erforschen können. 2017 erhielt Fiesser dafür das Bundesverdienstkreuz und seit 2018 gibt es offizielle Nachbau-Tage, die von Museumsmitarbeitern begleitet werden.
Auf dem Harksheider Schulhof wurde leidenschaftlich und mit Spaß gesägt, gebohrt und geklebt. Zwar gab es Bauanleitungen, die an der Uni Flensburg entwickelt wurden, sowie Fertigteile, die etwa in Behindertenwerkstätten gearbeitet worden waren, dennoch war der Zusammenbau der einzelnen Stationen eine kleine Herausforderung für die Kinder-Eltern-Teams – mit großem Lerneffekt auf beiden Seiten.
„Ich habe eben hartes Metall durchgesägt“, berichtete die siebenjährige Lisa stolz, die eine Fallbremse mit zwei Magneten baute. Der achtjährige Philip war mit einer Galilei-Bahn beschäftigt, auf der sich zwei Kugeln immer in der Mitte der Kurve treffen. „Experimentieren macht Spaß und etwas zu bauen auch. Mit meinem Papa repariere ich in unserem Bastelkeller manchmal kaputtes Spielzeug“, erzählte der Drittklässler.
Jonn (7), Lasse (9) und Fabian (9) hatten das Phänomen „Elektrische Flöhe“ gewählt. Durch das Reiben eines Tuches auf einer Plexiglasscheibe beginnen darunter liegende Styroporstückchen aufgrund elektrostatischer Aufladung zu „hüpfen“. „Das sieht lustig aus“, fand Jonn und war stolz, dass ihr selbstgebautes Experiment tatsächlich funktionierte.
Pädagogin Kathrin Heimbächer hatte die Idee der „Miniphänomenta“ durch eine Fortbildung an die OGGS Harkheide-Nord gebracht. Finanziert wird das 3000 Euro-Projekt durch den Schulverein und einen Spendenlauf. Die Exponate werden nun im Schulgebäude verteilt und stehen den Grundschülern zum Ausprobieren in Pausen mit „Aha“-Effekt zur Verfügung.
Norderstedt Zur „Ladies Crime Time“ ging es für das Publikum zunächst hoch hinauf: auf den Dachboden des denkmalgeschützten Beamtenhauses der Justizvollzugsanstalt (JVA) Glasmoor. Dort oben befindet sich das einzigartige Gefängnismuseum Hamburg, das vergangenen Sonntag Schauplatz einer ganz besonderen Lesung wurde.
Nacheinander lasen zwischen schaurigen Exponaten aus 700 Jahren Strafvollzugsgeschichte sieben Krimi-Autorinnen aus ihren Werken, entführten die 30 Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der Täter und Opfer aus Psychologie, Gewalt und Blut. Und wenn die Spannung am höchsten war, fiel ein imaginärer Schuss vom Band, der manchmal zum Schrecken des gespannt lauschenden Publikums die einzelne Session beendete.
Eingeladen hatten die Mörderischen Schwestern e.V., ein internationales Netzwerk, das die von Frauen verfasste deutschsprachige Kriminalliteratur seit über 25 Jahren auf vielen Ebenen fördert. Die über 800 Mitglieder sind Autorinnen, krimibegeisterte Leserinnen und Fachfrauen aus der Buchbranche. In 14 Regio-Gruppen treffen sie sich regelmäßig, um voneinander zu profitieren. Schreibwochenenden über rechtsmedizinische Vorträge bis zum Schießtraining gehören zu den „Fortbildungen“ der leidenschaftlichen Schreibtischtäterinnen.
Die Mörderischen Schwestern in Hamburg und Schleswig-Holstein sind mit 90 Frauen dabei (Infos unter www.tatort-nord.de), morden und ermitteln weltweit und lieben es, das Leseleben spannend zu machen. Carolyn Srugies aus Hamburg hatte die ungewöhnliche Lesung am besonderen Ort organisiert.
So entführte etwa die Rechtsanwältin Franziska Henze die Besucher nach Sylt, wo eine Putzkolonne eine Leiche in einem Ferienhaus entdeckt. Kathrin Hanke zeichnete die Geschichte der Harzer Giftmörderin Grete Beier nach und Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher las aus ihrem Thriller „Totenpuzzle“.
Den Zuhörenden gefielen die unterschiedlichen Schreibstile und zum Teil schauspielerischen Vortragsarten. „Ich werde mir auf jeden Fall den Sylt-Krimi kaufen, weil ich wissen will, wie es weiter geht“, versicherte Bettina Stenbock aus Hamburg begeistert. Helga Samoske aus Nahe ließ sich gleich zwei Krimis von den Autorinnen signieren. „Ich liebe True Crime-Bücher wegen ihres Realitätsbezuges und freue mich schon darauf, sie im kommenden Urlaub zu lesen.“
Die nächste Ladies Crime Night findet am 2. November um 20 Uhr im Koralle Kino, Kattjahren 1, in Hamburg-Volksdorf statt. Eintritt: 14,50 Euro (VVK), 15,50 Euro (Abendkasse), Tickets unter www.korallekino.de.
Norderstedt Seit zehn Jahren ist der Interkulturelle Garten im Stadtpark Norderstedt ein fester Anlaufpunkt für Menschen mit aktuell 16 Nationalitäten und aus vielen verschiedenen Kulturen. Auf 1000 Quadratmetern wird im „Feldpark“ in fünf Gemeinschaftsbeeten, vier Hoch- und zwei Naschbeeten sowie 13 einzelnen Parzellen gesät und später geerntet, um anschließend zu kochen und auch zusammen zu feiern. Im Kulturwerk wurde nun das Vereinsjubiläum mit vielen Gästen und Köstlichkeiten aus aller Welt als Büffet begangen.
„Der Interkulturelle Garten ist ein bunter Herzensort, an dem Integration im Mittelpunkt steht, ein Platz, an dem man die Seele baumeln lassen und als Mensch selbst wachsen und gedeihen kann“, betonte Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder in ihrer Laudatio. Einen grünen Daumen bräuchte der Einzelne nicht unbedingt, versierte Vereinsmitglieder stünden jedem Hobbygärtner mit Rat und Tat zur Seite.
„Ohne die große Unterstützung aus dem Rathaus, von Stadtpark und Diakonie sowie ohne Kooperationen mit dem Kulturamt, dem Amt für Migration und der Volkshochschule wäre das ehrgeizige Projekt nicht so erfolgreich“, sagte Vorstandsmitglied Lida Buchmann dankbar.
Entstanden ist der Verein aus einer Initiativgruppe, die im Rahmen der Landesgartenschau 2011 ein interkulturelles Beet anlegte, in dem sich die Vielfalt der Menschen und Gartennutzungen widerspiegeln sollte. In zunächst vier Hochbeeten wurden unterschiedliche Pflanzen gesetzt, die jeweils an Heimat und Kindheit der Gärtner erinnerten. Zudem entstand unter Anleitung der Norderstedter Künstlerin Claudia Rüdiger ein Brunnen aus Mosaiken, der alles Lebende mit Wasser versorgt – weitere Kunstprojekte folgten.
2013 gründete sich der Verein Interkultureller Garten, der seit 2016 Kulturträger der Stadt Norderstedt ist. Denn es geht um viel mehr als „nur“ Gartenarbeit. So stellen etwa einige Vereinsmitglieder ihre Herkunftsländer in kurzen Vorträgen vor – am 11. Oktober sind die USA Thema im Sitzungsraum des Rathauses.
Respekt und Verantwortung füreinander und für die Natur zeichnen das Miteinander aus. „Der Interkulturelle Garten bietet auch einen Schutzraum vor allem für Frauen aus vielen Kulturen und ihre Kinder finden hier ihre Wurzeln. Sie werden ebenso wie kleine Pflanzen behutsam aufgezogen und entwickeln ein wichtiges Verständnis für Demokratie“, lobte die 2. Stadträtin Katrin Schmieder.
Interessierte finden Informationen unter www.ikg-norderstedt.de, bei einem Besuch im Interkulturellen Garten sowie jeden ersten Mittwoch im Monat von 17.30 bis 19.30 Uhr im Rathaus Norderstedt.
Norderstedt „Flower-Power“ lautete das Motto für das zweitägige Sommerfest des Malimu Kulturvereins am Wochenende – und das wurde mit viel Kreativität und Spaß von Mitgliedern und Gästen umgesetzt.
Im idyllischen Garten des Norderstedter Kunsthauses im Glashütter Damm 262 flogen die Pinsel über vorbereitete Werkstücke in drei Größen. 69 Blumen-Rohlinge aus Pappelholz hatte Manfred Renk im Vorwege per Hand ausgesägt, die mit Acrylfarben an einem großen Arbeitstisch bemalt wurden. Als bunte Gartenstecker schmücken sie künftig Balkonkästen oder Beete.
Rolf Höpner, seit Februar 2022 zweiter Vereinsvorsitzender, freute sich über das kreative Beisammensein bei schönstem Wetter: „Das Sommerfest ist für unsere Mitglieder, die in unterschiedlichen Gruppen an vielen verschiedenen Themen arbeiten und sich nicht unbedingt begegnen, aber auch für Nachbarn und Interessenten, denen wir zeigen möchten, was wir hier eigentlich machen.“
Vielseitig geht es bei Malimu zu. Das Angebot reicht von Grafik, Keramik, Bildhauerei und Fotografie über Literatur bis zu Musik mit Vorträgen, Lesungen und Konzerten. Es finden Seminare und Arbeitskreise auch mit externen Dozenten und Künstlern sowie Ausstellungen statt.
Eigene Ideen umzusetzen, ist ausdrücklich erwünscht. So lebt etwa Helga Thiel ihre Stoffliebe aus und begeistert andere mit filigraner Patchwork-Arbeit. Passend zum Sommerfest-Motto fertigte sie einen „Grandmother‘s Flower Garden“-Quilt aus sechseckigen Stoffstückchen. „In der Corona-Zeit ist meine monatliche Arbeitsgruppe leider eingeschlafen, aber ich würde sie bei Interesse gerne wieder aktivieren“, sagt die Nadel-Künstlerin.
Der Kulturverein steht für gegenseitigen Austausch, gemeinsames Werken und Inspiration. Wie vielen Institutionen fehlt auch den Norderstedtern der Nachwuchs – fast alle der 73 Aktiven sind bereits Ü60. Um jüngere Mitglieder zu gewinnen könnten neue Sparten helfen wie die Computergrafik-Gruppe von Sigrun Hass, die Fotos digital bearbeitet und ihnen ein neues, faszinierendes Aussehen verleihen.
Wer Interesse hat, findet Infos unter www.malimu.de und schickt Bettina Renk für Schnupper-Besuche der Gruppen eine Mail an bettina@manfredrenk.de.
Norderstedt Skurrile Gestalten tummeln sich auf der Bühne des Kulturwerks wie Herta, die Alu-Hutträgerin, die eine Weltverschwörung wittert, Michael, der „Schleicher“ oder eine korrupte Gutachterin. Zudem spielt die Szenerie in einer herrschaftlichen Nervenheilanstalt, die vor dem finanziellen Ruin steht und nur durch eine Verschwörung „gerettet“ werden kann – doch die Pläne werden durch vier ominöse Morde durchkreuzt …
Die Krimi-Komödie „Des Wahnsinns fette Beute“ von Thomas Brückner bietet den zwölf Schauspielerinnen und Schauspielern des Theater Pur eine wunderbare Gelegenheit, ihre Spielfreude auszuleben. „Meine Figur ‚Elke‘ liebt es, in andere Rollen zu schlüpfen – genau wie ich. Solche Extreme machen besonders viel Spaß zu spielen“, betont Ricarda Mallée.
„Der Übergang von Patienten und Klinikpersonal ist fließend, so dass sich dem Publikum die Fragen stellt: Wer ist hier nicht verrückt? Oder sind etwa die Verrückten normal?“, sagt Regisseur und Gruppenleiter Michael Scharbert mit einem Augenzwinkern.
Stolz ist er auf den großen Zulauf in seinem Team. Verstärkung bilden aktuell sechs Neuzugänge, darunter Silvio Kaviedes. Er verkörpert den ambitionierten Kommissar Pohl, der das kriminelle Durcheinander aufklären soll. „Ich stand zuletzt in der Schule auf der Bühne und habe mir seit langem gewünscht, wieder Theater zu spielen“, sagt der 45-Jährige mit Wurzeln im südamerikanischen Ecuador. „Ich bin sehr dankbar, dass ich nicht nur eine Chance, sondern auch eine großartige Rolle bekommen habe.“
Aufführungen im Kulturwerk am See sind am 3. und 10. Juni jeweils um 19 Uhr sowie am 4. und 11. Juni jeweils um 18 Uhr. Karten für zehn Euro (bis 18 Jahre sechs Euro) gibt es im TicketCorner, bei Eventim und unter www.theaterpur.de. Reservierungen sind möglich unter tickets@theaterpur.de und Tel. 040/609 417 57. (cbl)
Norderstedt Drei Jahre war das Jugendhaus „Bunker“ neben dem ZOB in der Pandemiezeit geschlossen und wurde in den vergangenen Monaten umgebaut. Am 1. April ging es offiziell mit einem bunten Nachmittag wieder an den Start – und trägt künftig einen neuen Namen. „JUMI“ (für Jugendhaus Mitte) machte das Rennen unter sieben Vorschlägen, aus denen die Besucher am Samstag ihren Favoriten wählen konnten.
Doch nicht nur der Name ändert sich, sondern auch das Konzept. Konnte das Jugendhaus bisher nur von Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren besucht werden, sinkt das Mindestalter nun auf zehn Jahre, um auch Jüngeren die vielen Angebote zugänglich zu machen. Neben Tischkicker, Billard und Chill-Ecken gibt es einen großen Musikraum mit vielen Instrumenten wie Schlagzeug und E-Gitarren, in dem sogar Songs aufgenommen werden können. Neben einer Küche und einer Kreativwerkstatt stehen im Sportraum Fitnessgeräte und Boxsäcke zur Verfügung, an denen auch unter Anleitung trainiert werden kann. Neben offenen Angeboten von montags bis freitags zwischen 14 und 19 Uhr gibt es eine separate Gruppe für Mädchen sowie eine weitere für queere Jugendliche.
Das neue „JUMI“ wird in Zukunft nicht nur ein Anlaufpunkt für den Nachwuchs, sondern für die ganze Familie sein, denn im ersten Stock sind Mitarbeiter des Jugendamtes eingezogen. So werden bei den „Frühen Hilfen“ Schwangere und Eltern mit Kindern unter drei Jahren in schwierigen Lebenslagen beraten. Andere Ansprechpartner kümmern sich um Themen wie Jugendhilfe in der Schule sowie im Strafverfahren, Pflegekinder oder Kinder- und Jugendbeteiligung. Auch der Kinder- und Jugendbeirat hat im „JUMI“ sein Büro.
„Das neue Konzept schafft kurze Wege für alle Beteiligten; zudem sorgt die lockere Atmosphäre für weniger Distanz und baut Hürden für Hilfesuchende ab. Es ist ein Ort der offenen Türen“, sagte Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder bei ihrer Wiedereröffnungsrede. „Alles unter einem Dach anzubieten, ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance“, ergänzte Jugendamtsleiterin Karina Jungsthöfel.
Der neue Name und der Umbau kommen nicht bei allen Stammbesuchern gut an. „Alle unsere selbstgestalteten Bilder und Graffitis wurden mit weißer Farbe übermalt. Die Wände waren Geschichte und die Seele des Hauses – jetzt ist alles steril“, beklagt sich Amadea. Auch wird der „Bunker“ für die 18-Jährige und ihre Freunde für immer im Sprachgebrauch bleiben. „Ich bin damit aufgewachsen; der ‚Bunker‘ ist seit zwölf Jahren mein Zuhause, er gibt mir Sicherheit und Freiheit – er braucht keinen neuen Namen.“ Das sehen Alessandro, Daniel und Wolke ebenso. Doch sie geben dem neuen „JUMI“ eine Chance – zu lange mussten sie auf ihren beliebten Rückzugsort verzichten und auf andere Jugendhäuser in der Stadt ausweichen. „Wir sind froh, dass es endlich wieder unseren Treffpunkt in zentraler, gut erreichbarer Lage gibt“, betont Daniel.
Norderstedt Freunde der plattdeutschen Sprache und des gepflegten Humors kommen im April im Festsaal am Falkenberg garantiert auf ihre Kosten und erleben einen vergnüglichen Abend. Tanks Theater bringt die Komödie „Dat Experiment“ von Jürgen Baumgarten (Originaltitel: „De perfekte Mann“) auf die Bühne.
Unter der Regie von Marion Hartrampf sorgen sieben spielfreudige Darsteller mit Wortwitz für Action auf der Bühne sowie für bildreiches Kopfkino bei den Theaterbesuchern, denn unter dem Begriff „Experiment“ verstehen die Figuren des Drei-Akters nicht immer dasselbe …
Als erfolgreiche, selbständige Leiterin einer Werbeagentur wünscht sich Andrea Windt (Sabrina Knöpke) nur noch den passenden Mann fürs Leben. Weil es ihn nicht gibt, muss „frau“ ihn sich eben selbst „machen“ und so startet sie mit ihren Freundinnen ein Experiment. Da kommt ihr der neue Untermieter recht, den die Powerfrau zu ihrem perfekten Mann formen will, doch Hubert Schlüter (Christian Hartrampf) scheint nur Augen und Ohren für sein Hobby, die Chemie, samt geliebtem Experimentierkasten zu haben. Ob das eine oder andere Experiment gelingt, erfährt das Publikum in einer amüsanten Nachmittags- oder Abendvorstellung.
„Auch wem das Plattdeutsche nicht so geläufig ist, hört sich schnell rein, außerdem findet sich im Programmheft eine Liste relevanter Wörter mit Übersetzungen ins Hochdeutsche, so dass die Handlung mühelos verfolgt werden kann“, verspricht Christian Hartrampf.
Über mangelnden Zuspruch kann sich der 1. Vorsitzender des Theatervereins zwar nicht beklagen, „dennoch freuen wir uns immer über Verstärkung auf und hinter der Bühne sowie für den Saaldienst während der Aufführungen.“ Informationen gibt es unter www.tankstheater.de.
Vorstellungen von „De Experiment“ im Festsaal am Falkenberg sind am 6. und 7. April jeweils um 20 Uhr, am 8. April um 16 Uhr, am 13., 14. und 15. April jeweils um 20 Uhr, am 15. und 16. April jeweils um 16 Uhr. Karten kosten zehn Euro, ermäßigt acht Euro, am Theater-Donnerstag nur sieben Euro; Vorverkauf „Bei Lange“, im TicketCorner, per Mail an karten@tankstheater.de oder unter Tel. 040/68 18 25.
Norderstedt Im vergangenen Jahr mussten die vier Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr Norderstedt 1022-mal ausrücken – das waren 52 Einsätze mehr als im Vorjahr. 428 Brände wurden gelöscht, in 594 Fällen wurde technische Hilfe geleistet – dazu zählen Verkehrsunfälle, Türnotöffnungen sowie Gefahrenbeseitigung durch gefallene Bäume.
Insgesamt konnten 123 Personen gerettet werden, für 26 kam jede Hilfe zu spät. 179 Einsätze wurden gefahren, ohne dass ein ernster Grund dahinterstand – ausgelöst wurden sie durch Fehlalarme häufig aufgrund mangelnder Brandmelderwartung.
„Die Mitgliederzahl ist mit 279 Kameradinnen und Kameraden stabil geblieben“, teilte Stadtwehrführer Fabian Wachtel auf der Jahreshauptversammlung in der „TriBühne“ mit. In der Pandemiezeit seien über 70 neue Mitglieder hinzugekommen. Die Jugendfeuerwehr konnte 15 neue Mädchen und Jungen gewinnen, die nun 36 Nachwuchs-Feuerwehrleute zählt.
Für Fabian Wachtel war der Abend ein besonderer. Nicht nur, dass die Versammlung mit vielen Gästen von Wehren aus benachbarten Kreisen sowie aus Verwaltung und Politik zum ersten Mal nach drei Jahren Corona-Zwangspause stattfand – sie war auch die letzte für den 39-Jährigen als Stadtwehrführer. Seit 2017 engagiert er sich als Chef der Freiwilligen Feuerwehr und übernahm vor drei Jahren zusätzlich die Leitung des Amtes 38, das für die städtische Berufsfeuerwehr zuständig ist. Sie wurde aufgrund gesetzlicher Vorgaben zum 1. Juli 2022 eingerichtet, da Norderstedt die Einwohnerzahl von 80000 weit überschritten hatte (aktuell 83480) und eine Ausnahmeregelung vom Land nicht verlängert wurde.
„Die vergangenen sechs Jahre haben trotz Doppelbelastung und bis zu vier Terminen pro Abend Spaß gemacht; allein etwa 2500 Telefonstunden haben rund 300 Arbeitstage gekostet“, rechnete Wachtel gut gelaunt vor, der sich künftig ausschließlich um die Berufsfeuerwehr kümmern wird. „Zum ersten Mal habe ich sechs Wochen Urlaub eingereicht, um mit meiner Familie verreisen zu können“, verkündete er mit Seitenblick auf seine Dienstherrin, Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder.
Als neuer Stadtwehrführer wurde mit 65 von 70 Stimmen André Müller gewählt. Der 35-jährige Löschmeister von der Friedrichsgaber Wehr ist Berufsfeuerwehrmann in Hamburg. Da er aktuell im Urlaub ist, ließ er im Vorwege mitteilen, dass er bei entsprechender Zustimmung die Wahl annehmen würde. Die Ernennung und Amtsübergabe erfolgt Ende Mai. Roland Lazina aus Harksheide wurde als stellvertretender Stadtwehrführer zum Nachfolger von Jürgen Klingenberg gewählt – der Wechsel erfolgt im Januar 2024.
Nach den Wahlen folgten die Ehrungen. Miriam Liesner und Volker Berwind erhielten jeweils die Leistungsspange der Jugendfeuerwehr in Bronze für ihr überdurchschnittliches Engagement als Ausbilder. Manfred Fröhlich wurde mit dem Brandschutzehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre aktive Dienstzeit ausgezeichnet. (cbl)
Norderstedt Lachgarantie, Situationskomik und jede Menge Wortwitz erwarten die Theatergänger im Festsaal am Falkenberg. Das Theater Pur bringt mit „Funny Money – Geld verdirbt den Charakter“ eine klassische, britische Komödie aus der Feder von Ray Cooney auf die Bühne, die das Publikum begeistern wird.
An seinem Geburtstag verwechselt Langweiler Henry Perkins im Zug seinen Aktenkoffer mit dem eines anderen Passagiers – und ist plötzlich um drei Millionen englische Pfund reicher. Spontan will er mit Ehefrau Anni das Land Richtung Barcelona verlassen und sich dort ein neues Leben aufbauen. Doch daraus wird erst einmal nichts, denn nicht nur die Geburtstagsgäste Betty und Vic, sondern auch zwei zwielichtige Polizisten sowie eine Taxifahrerin sorgen für jede Menge Turbulenzen. Jeder für sich baut nach und nach ein wackeliges Lügenkonstrukt auf, sorgt auf diese Weise für ein allgemeines Schlamassel – und an allem ist das liebe Geld schuld.
Ein großer Spielspaß für die acht Schauspielerinnen und Schauspieler unter der Regie von Burga Jonas, die das Publikum bestens unterhalten werden.
Aufführungen am 4., 11. und 18. Februar jeweils um 19 Uhr sowie am 5., 12. und 19. Februar jeweils um 16 Uhr im Festsaal am Falkenberg. Karten kosten zehn Euro (ermäßigt sechs Euro) an Eventim-Vorverkaufsstellen sowie online unter www.theaterpur.de. Reservierungen per Mail unter tickets@theaterpur.de und telefonisch 040/609 417 57.
Norderstedt Große Aufregung im Weihnachtswunderland, denn zwei vorwitzige Elfen sorgen fast dafür, dass Weihnachten in diesem Jahr ausfallen muss – zur Freude der bösen Eisprinzessin, die das Fest der Liebe auf jeden Fall verhindern möchte. Doch mit Raffinesse gelingt es Puck und Mickie, die Eisprinzessin auszutricksen.
Mit „Wie Puck Weihnachten rettet“ von Christina Stenger bringen die Regisseurinnen Ricarda Mallée und Mira Wulff mit dem Ensemble des Theater Pur ein lustiges und farbenfrohes Stück mit liebenswerten Charakteren sowie aufwändigen Kulissen und Kostümen auf die Bühnen des Kulturwerkes und des Festsaals am Falkenberg, das sich von den klassischen Märchen, die von vielen Theatergruppen in der Adventszeit gespielt werden, absetzt.
Laut Himmelsgesetzbuch Paragraf 3 Absatz 1 wird jeder – und damit auch das Publikum –, der in den (imaginären) Aufzug steigt, direkt ins Weihnachtswunderland befördert. Und so dürfen junge Zuschauer ab vier Jahren tatkräftig Mithilfe leisten, damit der wahre Weihnachtszauber aus Geschenken, Plätzchenduft, Eiskristallen und Sternschnuppen letztlich nicht die falschen Hände fällt und Weihnachten stattfinden kann.
Vorstellungen im Kulturwerk am See sind am 10.12. um 16 Uhr sowie am 11.12. um 13 und 16 Uhr. Vorstellungen im Festsaal am Falkenberg sind am 17. und 18.12. jeweils um 16 Uhr.
Karten kosten acht Euro, unter 18-Jährige zahlen sechs Euro; Vorverkauf im TicketCorner, bei Eventim und unter www.theaterpur.de, Reservierungen unter Tel. 040/609 417 57 und per Mail an tickets@theaterpur.de.
Norderstedt Im nahezu vollbesetzten Kulturwerk wurde am Sonntag zum achten Mal der Kulturpreis der Stadt Norderstedt verliehen. In diesem Jahr geht die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung an die freischaffende Künstlerin Beatrix Berin Sieh.
Die 61-Jährige wurde in Istanbul geboren, wuchs jedoch in Norderstedt auf und ist der Stadt seitdem treu geblieben. In ihren Bildern, Installationen, Fotos und Büchern beschäftigt sie sich vor allem mit den Schnittstellen von Okzident und Orient.
„Mein Schaffen gilt der kulturellen Verflechtung der Elemente und dem harmonischen Miteinander der Menschen“, so Beatrix Berin Sieh, die den Kulturpreis als I-Tüpfelchen ihrer spannenden Reise, als Wertschätzung sowie großen Ansporn für weitere künstlerische Auseinandersetzungen ansieht.
Bekannt ist die Norderstedterin nicht nur durch eine große Anzahl von Ausstellungen in Norddeutschland, sondern auch als Mitglied im städtischen Kunstkreis und als Dozentin für Kunstkurse an der Volkshochschule, zudem bietet sie geführte Kunstreisen an. Im kommenden Jahr werden einige ihrer Werke in der Ausstellung „Blick zurück nach vorn“ im Stadtmuseum Norderstedt zu sehen sein.
Vergangenen Sonntag wurde im Kulturwerk außerdem der Norderstedter Lothar Fuhrmann für sein Lebenswerk mit der Verleihung des Sonderpreises der Jury geehrt. Der 85-Jährige leitete von 1968 bis 2002 die Johanneskantorei in Friedrichsgabe und hat die Chorlandschaft der Stadt maßgeblich geprägt. Der studierte Kirchenmusiker startete bescheiden mit fünf Sängerinnen und „herrschte“ abschließend über mehrere Chöre mit jeweils bis zu 50 sangesfreudigen Mitgliedern, die er nach eigener Aussage mit „frechen Sprüchen“ bei Laune hielt und motivierte – mit Erfolg.
Nach ersten Plätzen bei Kreis- und Landes-Chorwettbewerben folgte 1989 der dritte Platz beim Bundeswettbewerb – „eigentlich wäre damals der Norderstedter Kulturpreis fällig gewesen“, sagt Fuhrmann schmunzelnd.
Im Ruhestand widmet sich der reiselustige Dirigent und Komponist seiner Sammlung mittelalterlicher Cembali und Lauten, dem Orgelspiel in „seiner“ Kirche und gibt mit seinen „Wohnzimmer-Chor“, der Cappella vocale, ab und an Konzerte in der Waldkapelle.
Norderstedt Die Aufregung ist groß bei den elf Mädchen der Kindergruppe des Theater Pur. Alle werden zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Unter der Regie von Chiara und Michael Scharbert haben die Zehn- bis 14-Jährigen die Krimi-Komödie „Sheriffs, Schurken, scharfe Schüsse“ von Annett und Dominik Stein einstudiert.
„Das Kinderstück ist für Zuschauer ab vier Jahren geeignet. Es ist viel Dynamik auf der Bühne und absolut harmlos – das Einzige, was dran glauben muss, ist eine Hose“, erzählt Michael Scharbert.
Zum Inhalt: Die berühmte US-Regisseurin Anna Goldinger kommt in die Stadt, um einen Western zu drehen. Im öffentlichen Casting werden Darsteller aus der Bevölkerung gesucht; auch die Polizei ist dabei. Doch das Filmteam spielt eine dubiose Rolle und plant eigentlich einen Diamantenraub …
„Am besten gefällt mir die turbulente Verfolgungsjagd“ sagt Paula, die eine Kamerafrau und Produzentin verkörpert. „Ich habe überall im Haus kleine, gelbe Klebezettel mit meinen Textteilen verteilt, um sie besser lernen zu können“, verrät die Zehnjährige.
Highlight für die Nachwuchs-Schauspielerinnen war das Probenwochenende im Kunsthaus Glashütte. „Wir haben bis ein Uhr nachts gesungen und Musik gehört, das hat riesigen Spaß gemacht“, sagt die zwölfjährige Lina, die die extrovertierte US-Regisseurin spielt.
Die Aufführungen von „Sheriffs, Schurken, scharfe Schüsse“ sind am 29. Und 30. Oktober sowie am 12. Und 13. November jeweils um 16 Uhr im Kulturwerk am See. Karten kosten acht Euro, bis 18 Jahren sechs Euro, Verkauf im TicketCorner, an allen Eventim-Vorverkaufsstellen sowie im Online-Shop www.theaterpur.de. Reservierungen sind möglich unter tickets@theaterpur.de und Tel. 040/609 417 57. (cbl)
Tangstedt Das Wetter meinte es gut mit dem Tennis Club Tangstedt (TCT), der vergangenen Sonntag sein 50-jähriges Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür feierte. Rund 300 Gäste und Mitglieder tummelten sich bei Sonnenschein auf der Anlage am Sommerwiesendamm im Tangstedter Ortsteil Wilstedt.
„Wir wohnen seit eineinhalb Jahren nicht weit entfernt und wussten bisher gar nichts von der Existenz des Vereins“, gestand Meike Hübner. Dafür wird sie mit ihrer Familie künftig wohl öfter kommen, denn Söhnchen Vincent ist begeistert von der gelben Filzkugel. „Mit Opa spiele ich immer im Garten, aber ich muss noch ganz viel üben“, sprudelte es aus dem Vierjährigen heraus. Und auch seine Mama überlegt, Tennis von der Pike auf zu lernen. Ganz spontane Besucher konnten am Sonntag sogar Tennisschuhe und Schläger für ein Schnupper-Training ausleihen.
Ohnehin steht das Jubiläumsjahr des Vereins im Zeichen der Mitgliedergewinnung. „Aktuell haben wir 135 Mitglieder – da ist noch Platz nach oben“, sagt Vereinsvorsitzender Jörn Schulz. „Wir sind ein familiärer Club für Turnier- und Freizeitsportler, haben eine Super-Lage und die günstigsten Konditionen weit und breit – mehr Vorteile geht nicht.“ Gerne würde Schulz mit Kita und Grundschule kooperieren, denn die Nachwuchsförderung liegt ihm am Herzen.
Auch Dr. Volker Carrero hat als kleiner Steppke auf der Anlage begonnen, die 1973 zwei Außenplätze hatte und heute über sechs Spielfelder verfügt – sogar mit Flutlicht. Im Winter wird in der Halle des benachbarten Tennisclub Alsterquelle gespielt. „Der TCT ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen und habe einen Teil meiner sozialen Erziehung genossen“, betont der bekannte Orthopäde und Mannschaftsarzt des Fußball-Zweitligisten 1. FC St. Pauli. Trotzdem er seit 25 Jahren nicht mehr in Tangstedt, sondern in Hamburg wohnt, hält er seinem Club und seiner Mannschaft die Treue. Mit den „Herren 40“ hat er es in der Sommersaison 2022 sogar auf Platz zwei in der Schleswig-Holstein-Liga geschafft. „Siegen ist schön, aber fast wichtiger ist das anschließende Zusammensitzen und Grillen in Gemeinschaft“, so Carrero.
Von der gastfreundlichen Atmosphäre der Tangstedter überzeugte sich sogar der „Kaiser“: 1984 war Fußball-Legende Frank Beckenbauer zu Gast und übernahm die Preisverleihung der Jugendclubmeisterschaften.
Von Jung bis Alt bietet der TCT allen Tennisfans eine sportliche Heimat. In der diesjährigen Sommersaison konnte der Verein sogar zehn Mannschaften über nahezu alle Altersklassen für den Wettspielbetrieb anmelden – „das ist im Verhältnis zur Mitgliederzahl außergewöhnlich“, lobte Dr. Frank Intert vom Tennisverband Schleswig-Holstein.
Und: Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Integrationsgruppe für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung, die Club-Mitglied Arne Manzius ins Leben gerufen hat. 2003 nahmen die Sportler sogar erfolgreich an den Special Olympics teil. Auch hier würde sich der Verein über neue Mitglieder freuen. (cbl)
Norderstedt Der alte, geizige Schneider Nörig ist fest davon überzeugt, dass es die Familie auf sein Geld abgesehen hat und ihn so schnell wie möglich unter der Erde sehen will. Missmut und Geldgier treiben ihn in die Hände eines windigen Freundes, der den Schneider mit seiner Schwester verkuppelt möchte – auch nicht ganz uneigennützig … Es wird turbulent, als auch Enkelin Anna gegen ihren Willen unter die Haube kommen soll.
Mit der plattdeutschen Komödie „Snieder Nörig“ von Paul Schurek bringt Tanks Theater unter der Regie von Marion Hartrampf ein amüsantes Stück auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg, das zu den Klassikern des legendären Hamburger Ohnsorg-Theaters zählt.
„Wer des Plattdeutschen nicht so kundig ist, braucht keine Bedenken zu haben“, versichert Christian Hartrampf, 1. Vorsitzender des Theatervereins, dessen über 100 generationenübergreifende Mitglieder zwischen 16 und 89 Jahren sind. „Dem Geschehen auf der Bühne ist auch ohne großen Sprachschatz gut zu folgen; spätestens nach zehn Minuten ‚Einhörzeit‘ ist der Zuschauer mittendrin. Zudem gibt es im Programmheft eine Vokabelliste mit relevanten Wörtern, so dass einem spaßigen, entspannenden Abend oder Nachmittag nichts entgegensteht.“
Wer Lust hat, auf oder hinter der Bühne mitzuwirken, findet Informationen unter www.tankstheater.de.
Das aktuelle Stück „Snieder Nörig“ wird im Festsaal am Falkenberg gespielt am 11. , 12., 13., 18., 19. und 20. August um 20 Uhr sowie am 13., 14., 20. und 21. August um 16 Uhr. Karten für zehn/acht Euro – am Theater-Donnerstag nur sieben Euro – gibt es unter Tel. 040/681 825, per Mail karten@tankstheater.de, „Bei Lange“ am Marktplatz und im Ticket Corner, Rathausallee.
Norderstedt Elf Pastoren der fünf evangelischen Gemeinden in Norderstedt, 57 Täuflinge vom Säugling bis zum Erwachsenen, rund 500 Paten und Gäste, gefüllte Picknickkörbe und strahlender Sonnenschein – das war das erste Norderstedter Tauffest im Stadtpark-Strandbad. Ein historisches und bewegendes Ereignis für die Stadt und seine Bewohner.
Fast knietief watete Pastorin Heike Shelley von der Vicelin-Shalom-Kirche im weißen, bodenlangen Talar ins Wasser des Stadtparksees. Täufling Mirko Hein erschien zweckmäßig in Badehose, um nach der Zeremonie drei Mal komplett im kühlen Nass unterzutauchen. „Meine Eltern wollten mich als Kind nicht taufen lassen. Auch ich habe für die Entscheidung lange gebraucht, aber jetzt fühlt es sich richtig an“, erklärte der mit 49 Jahren älteste Täufling des Tages, der am Schweriner See geboren wurde und seit 2013 in Norderstedt lebt.
Auch Laura aus Harksheide wäre am liebsten baden gegangen. „Vielleicht später“, vertröstete ihre Mutter die Achtjährige in ihrem rosafarbenen Prinzessinnenkleid, denn nach der Taufe durch Pastorin Antje Mell folgte der Abschluss des besonderen Gottesdienstes unter freiem Himmel. Auf der großen Bühne verriet Pastor Bernd Neitzel, dass er am Morgen extra zwei Kerzen angezündet und darum gebetet hätte, dass das angekündigte Gewitter erst ab 14 Uhr komme. Aber es kam gar nicht und die vorsorglich mitgebrachten. Regenschirme wurden zum Sonnenschutz.
Die zwanglose, lockere Atmosphäre am Stadtparksee war es auch, was Norderstedterin Johanna Klatte bewogen hatte, ihre fünf- und sechsjährigen Kinder taufen zu lassen: „Zum einen sind beide absolute Wasserratten, zum anderen hat mir meine Freundin vom Tauffest am Elbstrand vor drei Jahren berichtet. Das es so etwas nun auch direkt vor der Haustür gibt, ist wunderbar und unvergesslich.“
Die Premiere des Norderstedter Tauffestes war ein voller Erfolg und soll möglicherweise etabliert werden. „Nicht jedes Jahr, aber als Highlight alle zwei, drei Jahre wäre denkbar“, gibt sich Pastor Neitzel optimistisch.
Norderstedt Mit dem Stück „Eine Mordsbeerdigung“ von Stefan Altherr bringt das Theater Pur eine tiefschwarze Komödie mit vielen Überraschungen auf die Bühne des Kulturwerks.
Ein großer Spaß für das Publikum und die neun Schauspieler, denn bei der Beisetzung des geliebten Vaters geht so ziemlich alles schief. Erst fehlt der richtige Sarg, dann fällt plötzlich die Pastorin aus und die kurzfristig einspringende Trauerrednerin entpuppt sich als Hochzeitsplanerin. Zudem macht die vermeintlich trauernde Witwe ihren Töchtern nicht nur am Grab das Leben zur Hölle, dass beim Nachwuchs die Frage aufkommt, warum der Vater allein beerdigt werden sollte, wenn man schon mal dabei sei …
Michael Scharbert hatte das Stück bereits vor zwei Jahren mit der damaligen Jugendgruppe des Theaters einstudiert – doch Corona machte einen Strich durch die Aufführungen. Viel Arbeit hatte der Regisseur beim erneuten Einstudieren jedoch nicht. „Ich war überrascht, wie gut die Texte und Rollen noch saßen. Alle sind sehr motiviert und wollen endlich wieder auf die Bühne“, lobt er die ehemals Jugendlichen, die sich mittlerweile zu Jungerwachsenen entwickelt haben.
Aufführungen sind am 22. und 23. April jeweils um 19 Uhr sowie am 1. Mai um 16 Uhr im Kulturwerk am See. Karten kosten zehn bzw. sechs Euro (bis 18 Jahre); telefonische Reservierung beim Theater Pur unter 040/609 417 57, Vorverkauf im TicketCorner und bei Eventim.
Norderstedt Die elfjährige Carlotta hat Leukämie und kann wegen ihrer Erkrankung und der Therapie seit den letzten Herbstferien nicht zur Schule gehen. Und dennoch ist sie weiterhin im Klassenraum präsent – mithilfe eines innovativen Avatars. Über ihren virtuellen Stellvertreter in der Größe eines Teddybären nimmt sie weiterhin am Unterricht teil. Von zuhause ist das Mädchen über ein Tablet mit der 6d des Lessing Gymnasiums per Livestream verbunden. Darüber steuert Lotti, wie sie von ihren Klassenkameraden genannt wird, ihren Telepräsenzroboter mit eingebauter Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Sie kann ihn drehen, den Kopf heben und senken sowie mit Augen und Leuchtdioden Emotionen mitteilen. Das ist wichtig, denn zwar kann Lotti ihre Mitschüler und Lehrer sehen, andersherum jedoch nicht – zum Schutz des erkrankten Kindes.
13 Avatare des norwegischen Herstellers No Isolation hat die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft im Einsatz, die auf Anfrage kostenlos ausgeliehen werden können. „Während der Zeit der Erkrankung sind die Kinder durch Abwesenheit im Schulunterricht und bei Freizeitaktivitäten oft sozial isoliert, was zu Einsamkeit und einem geringeren Selbstwertgefühl führen kann. Um das zu vermeiden und im Austausch zu bleiben, bieten wir eine Art Stellvertreter an“, sagt Katharina Papke von der Krebsgesellschaft. Der Bedarf sei groß, schließlich erkranken im Norden pro Jahr 70 bis 80 Kinder an Krebs. „Das innovative Projekt hat einen enormen Mehrwert und macht anderen Kindern Mut“, urteilt Bildungsministerin Karin Prien und beschafft derzeit fünf weitere Avatare (Kosten jeweils 3000 Euro), die über das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) zum Einsatz kommen sollen.
Carsten Apsel, Schulleiter des Lessing Gymnasiums, spricht von einem Quantensprung in der Teilhabe, „bisher konnten wir nur mit iPads arbeiten.“ Und Lotti? „Manchmal ist das Bild verpixelt oder bleibt stehen. Die Qualität könnte etwas besser sein, aber Hauptsache, ich bin dabei – auch wenn es mir mal nicht so gut geht.“ Auch wenn das Mädchen weiterhin in der Klassengemeinschaft mittendrin ist – einiges vermisst es dennoch: „Den gemeinsamen Schulweg und die Pausen auf dem Schulhof mit meinen Freundinnen.“ Wenn alles gut läuft, will Lotti nach den Sommerferien wieder selbst in die Schule zu gehen. Der Avatar könnte dann einem anderen Kind helfen, den Schulalltag zu erleben und mit seinen Klassenkameraden in Kontakt zu bleiben
Norderstedt Rund 60 Gäste – darunter Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, Kulturpreisträgerin Christa Heise-Batt und viele Nachbarn – folgten am Sonntag der Einladung des Bestattungsinstitutes Wulff & Sohn zur Einsegnungsfeier des ersten Kolumbariums Schleswig-Holsteins. Kirchlicher Träger ist das Bistum der Alt-Katholiken, dennoch steht die innovative Form des Urnenfriedhofs im Neubau des kombinierten Wohn- und Geschäftshauses in der Segeberger Chaussee 50 allen Konfessionen und Weltanschauungen als letzte Ruhestätte offen.
„Tabu-Themen wie Sterben, Tod, Trauer und Friedhof müssen wieder gesellschaftsfähig sein. Das ständige Verdrängen schürt doch nur Ängste“, sagt Sönke Wulff. „Wir möchten die Verstorbenen in unsere Mitte holen und eine kostengünstige Alternative zu anonymen, Wald- oder Seebestattungen bieten“, ergänzt Anke Wulff.
„Wer im Leben einen Namen hat, soll ihn im Tod nicht verlieren“, betonte Generalvikarin Anja Goller in ihrer Ansprache. Im Kolumbarium sorgen dafür Namenschilder an den Urnenfächern aus Holz und Glas, die individuell mit Erinnerungsstücken und Fotos ausgeschmückt werden können, ehe sie für die Mindestlaufzeit von zwölf Jahren verschlossen werden. Ein kleiner Ablagebalkon vor jedem Fach bietet Platz für frische Blumen. Die geheizte und lichtdurchflutete Halle steht Hinterbliebenen außerhalb der Öffnungszeiten (9-16 Uhr) Tag und Nacht offen – ein Schließsystem und Kameraüberwachung sorgen für Sicherheit.
„Wir haben uns einen lang ersehnten Traum erfüllt und im persönlichen Rahmen einen Ort der Erinnerung geschaffen, der Trost und Kraft spendet. Zwölf Jahre Geduld und Beharrlichkeit haben sich gelohnt“, sagt Sönke Wulff. Die Norderstedter Politik hatte das Projekt abgelehnt, erst ein Gerichtsurteil hatte 2020 den Bau möglich gemacht.
Norderstedt cbl Endlich wieder ins Theater gehen, für einen Abend alle Probleme auf der Welt ausblenden und Spaß haben – dafür möchte das Theater Life sorgen. Mit „Mord ist Chefsache“ von Christine Steinwasser bringt Regisseurin Katharina Mau eine Krimi-Komödie ins Kulturwerk – mit deutlicher Betonung auf Komödie.
Im Beerdigungsinstitut „Schlafwohl“ herrscht Flaute. Um Geld in die Kasse zu bekommen, vermieten die Inhaber-Schwestern ein Zimmer im Haus. Allerdings sprechen sie sich nicht ab und so teilen sich zeitversetzt und unwissentlich ein Auftragsmörder und eine Polizistin den Raum und die Schwestern kommen kräftig ins organisatorische Schwitzen. Erst recht als Florentina von Dunkelsbuch auftaucht, um sich über Beerdigungskosten für ihren noch quicklebendigen Gatten zu erkundigen. Zudem schleppt Killer Horst Finster von seiner „Arbeit“ eine Leiche ins Beerdigungsinstitut, die viele Fragen aufwirft …
„Wir hatten viel Spaß beim Einstudieren, zumal es sich um eine Projektarbeit handelt, bei der vieles anders lief als gewohnt“, berichtet Katharina Mau. Wird für ein neues Stück sonst rund ein Jahr in Ruhe geprobt, blieben dem neunköpfigen Ensemble nur sechs Wochen bis zur Premiere. „Eine reizvolle Herausforderung, die von allen Darstellern hochmotiviert angenommen wurde, um endlich wieder auf der Bühne stehen zu dürfen“, betont die Regisseurin.
In der Kürze der Zeit wurde auf ein üppiges Bühnenbild verzichtet. Stattdessen gibt es eine ungewöhnliche Kooperation – mit dem Norderstedter Bestattungsinstitut Pohlmann, das Requisiten wie Sarg und Urnen stellt.
Aufführungen im Kulturwerk am See am 18. und 19. März jeweils um 19 Uhr sowie am 20. März um 16 Uhr. Karten (zehn Euro) gibt es ausschließlich unter www.theaterlife.de oder an der Abendkasse. Es gilt die 2G-Regelung.
Norderstedt Vorweihnachtliche Freude bereitete der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau mit 120 Einkaufsgutscheinen des Modehauses C&A im Wert von jeweils 25 Euro für warme Kinderwinterkleidung – das Unternehmen spendierte zudem weitere 100 Euro.
Seit 39 Jahren vergibt der Club in der Adventszeit zweckgebundene Gutscheine. In diesem Jahr gehen sie an die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Frühen Hilfen der Familienbildungsstätte, die Frühförderung, das Frauenhaus, die Flüchtlings- und Migrationsarbeit der Diakonie, das Familienzentrum Garstedt sowie an die integrativen Kitas „Unter der Eiche“ und „Buntes Haus“. Die Einrichtungen entscheiden gemeinsam, welche Familien oder Alleinerziehenden den größten Bedarf haben und die Einkaufsgutscheine für ihre Kinder erhalten.
„Viele Menschen sind beschämt über ihre Situation und bitten nicht um Hilfe. Die Begeisterung über ein Geschenk ist daher umso größer und bei der Übergabe fließen nicht selten Freudentränen“, sagt Uta Schlemmer von der Frühförderung. „Zudem stärkt es das Vertrauen in die Institutionen, die mehr als nur gute Ratschläge geben“, ergänzt Franziska Holfert von der Familienbildungsstätte.
„Die Pandemie stellt etliche Menschen zusätzlich vor Probleme. Die innere Hemmschwelle sich zu melden, ist ohnehin hoch, zumal persönliche Ansprechpartner bei Sozialamt und Jobcenter fehlen“, weiß Susanne Trojan. „Zudem gibt es in Norderstedt keine Beratung für Selbständige. Viele von ihnen versuchen sich selbst zu helfen und kündigen vorschnell ihre Lebensversicherung – oftmals ein fataler Fehler“, sagt die Schuldnerberaterin, die ihre Klienten weiterhin „Auge in Auge“ betreut.
Die Pandemie beeinträchtigt auch die Arbeit der Lion Clubs. „Viele Einnahmequellen wie Konzerte oder Kunsthandwerkermärkte fielen bereits im zweiten Jahr wegen Corona aus“, erklärt Lions-Präsidentin Annette Leopold. „Zudem ist es schwierig, neue Mitglieder zu akquirieren, die sich bei uns einbringen und soziale Projekte begleiten, die zu 90 Prozent in Norderstedt investiert werden.“
Immerhin: Alle 4000 Exemplare des begehrten Lions-Adventskalenders waren auch in diesem Jahr bereits vor dem ersten Dezember restlos ausverkauft und legen damit die finanzielle Grundlage für Förderprojekte im kommenden Jahr.
Norderstedt cbl Für viele Familien gehört der Besuch eines Weihnachtsmärchens unbedingt zur Adventszeit dazu. Endlich ist wieder Gelegenheit, denn das Theater Pur hat für kleine und große Märchenliebhaber „Cinderella und der grüne Schuh“ einstudiert.
„Wir haben eine besonders schöne Version des bekannten Klassikers ausgewählt, die vor allem kleinen Besuchern sehr gefallen wird“, erklärt Regisseurin Elaine Pahl. Auf der Bühne bringen die Mäuse Eddie und Suse, zwei Tauben, Katze Frieda und Hund Bella die Menschen auf dem Landsitz des Barons auf Trab und binden immer wieder das junge Publikum in die Geschichte ein. „Die Kinder sollen lautstark mitmachen und Spaß an der Aufführung haben“, wünscht sich Elaine Pahl.
Neben prächtigen Kostümen beim Maskenball auf dem königlichen Jagdschloss fallen zwei Figuren besonders auf: die missgünstigen und faulen Stiefschwestern, die Cinderella das Leben schwermachen. In die Rollen schlüpfen Michael Scharbert und Thomas Denker – zwei Männer in opulenten Roben; ein Riesenspaß für Ensemble und Publikum. Für die passende Garderobe sorgt Ulli Borcic. „Ich sammele seit Jahren ausgefallene Kleidung und freue mich, dass nun einiges zum Einsatz kommt – auch wenn ich die Kleider für die Herren vor allem im Schulterbereich ein wenig ändern muss“, sagt die „Kostümfee“.
Wie in allen Märchen gibt es ein Happy End – pandemiebedingt zwar ohne obligatorischen Kuss des (geimpften) Prinz und Cinderella, aber Hauptsache, der grüne Schuh passt, den die Schönheit auf ihrer überstürzten Flucht verloren hatte.
„Cinderella und der grüne Schuh“ ist für Zuschauer ab drei Jahren geeignet und wird am 11. und 12. sowie am 18. und 19. Dezember jeweils um 15 Uhr im Festsaal am Falkenberg gespielt. Bislang gilt die 3G-Regelung. Karten (Erwachsene acht Euro, bis 18 Jahre sechs Euro) gibt es an Vorverkaufsstellen, bei Eventim und unter www.theaterpur.de, Tel. 040/609 417 57.
Norderstedt cbl „Wir sind heiß, endlich wieder auf der Bühne zu stehen“, sagt Nadine Chiara Carstensen vom Theater Pur. Seit März 2020 hielt das Ensemble lediglich über ein Online-Projekt Kontakt, doch nun spielen die Darsteller nach langer Zwangspause wieder vor Publikum.
„Back on Stage“ heißt das bunte Potpourri am 19. und 20. November im Kulturwerk am See. Geboten werden zwei Stunden Programm mit kurzweiligen Sketchen, Szenen und handgemachter Live-Musik für einen amüsanten, leichten Abend, an dem Pandemie, Krisen und Probleme vor der Tür bleiben.
Es gibt unter anderem Unvergessliches von Loriot und einen Banküberfall sowie Interessantes über einen Storch, der auf einem Bein steht. Dazu spielen und singen Frauke und Helje Meßfeldt beliebte Evergreens etwa von Micki Krause, Marianne Rosenberg und Katja Ebstein.
Einen besonderen Hingucker gibt Thomas Paap als „Nummernboy“ mit Gong und blinkendem Hütchen. „Ich bin schon aufgeregt wieder ins Spielen reinzukommen. Je näher die Auftritte kommen, desto mehr wird einem bewusst, wie sehr uns allen das Theater gefehlt hat – dem Publikum geht es sicher genauso.“
„Back on Stage“ wird am 19. und 20. November jeweils um 19 Uhr im Kulturwerk am See gespielt. Es gilt die 3G-Regelung. Karten kosten sieben Euro an der Abendkasse und bekannten Vorverkaufsstellen sowie bei Eventim; Reservierungen möglich unter www.theaterpur.de und 040/609 417 57.
Norderstedt cbl Die Überraschung ist geglückt. Nachdem das große „Autofreie Straßenfest“ samt Musikumzug „Movimento“ wegen der Pandemie abgesagt werden musste, haben die Organisatoren, die Stadt Norderstedt und der Initiativkreis Ulzburger Straße (IKUS e.V.), vergangenen Sonntag eine großartige Alternative auf die Beine gestellt. Im gesamten Stadtgebiet Norderstedts fanden zwölf kurzweilige Konzerte statt. Bis zuletzt waren die Spielorte streng geheim, um große Zuhörermengen zu vermeiden.
So waren etwa vor dem Seniorenheim im Adlerkamp die kräftigen Pfeifen einer Dudelsack-Truppe zu hören. Auf dem Harksheider Markt gab es Capoeira-Kampfkunst zu bestaunen, in der Horst-Embacher-Allee ertönten Samba-Trommeln und am Schmuggelstieg brachte ein Taiko-Trommelensemble Zuhörer in Schwung.
Highlight des Nachmittages war das „Mini-Movimento“ im Stadtpark. Zehn Musiker der Sambaschule „Fogo do Samba“ zauberten südamerikanisches Flair auf die Wege entlang der herbstlich leuchtenden Blütenbeete. Sogar die Sonne ließ sich blicken und frische Temperaturen um 15 Grad vergessen. Zwei bestens aufgelegte Tänzerinnen animierten so manche Parkbesucher zum Hüftkreisen und zwei Stelzenläuferinnen in fantastischen Kostümen zogen schon wegen ihrer imposanten Erscheinung alle Blicke auf sich.
In den Tanz- und Musikpausen übernahm ein DJ samt fahrbarer Anlage auf einem Lastenrad. Zur Freude vor allem der zahlreichen Kinder war auch ein bizarrer Hase mit blauem Fell und einem Fahrrad aus grünem Gras mit von der Partie. Ob er wie sein Kollege, der Osterhase, etwas im Park versteckt hat, bleibt jedoch sein Geheimnis.
Gut 30 Spaziergänger und Radfahrer begleiteten die gut gelaunte Truppe vom Kulturwerk über das Arboretum bis zum Wollgrasweg. Von dort führte der. musikalische Umzug noch durch einige Nebenstraßen und endete auf dem Parkplatz von Elektro-Alster-Nord. „Wir haben wesentliche Elemente des Autofreien Straßenfestes aufgegriffen, die auch mit Abstand gute Laune machen und hoffen 2022 wieder auf Spielorte auf der Ulzburger Straße“, sagt Martina Braune von der Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt.
Wakendorf II cbl Wer den Fohlen Saphira und Henriette beim Spielen zuschaut, mag gar nicht glauben, dass ihr Leben eigentlich in Kürze enden sollte – als Steak und Wurst. Dass die Pferdekinder und ihre Mütter gerettet wurden, verdanken sie dem Verein „4 Hufe im Glück“.
„Jeden Herbst werden in Bayern und Österreich hunderte Haflinger- und Norikerfohlen, Jährlinge, aber auch tragende Stuten wegen Überpopulation oder mangelnder Zuchtkriterien auf Auktionen verkauft. Die meisten landen verängstigt auf Schlachttransporten nach Italien, wo sie nach wochenlanger qualvoller Anbindemast getötet und verarbeitet werden“, weiß Stefanie Grabs-Samuels.
Die 47-jährige Ärztin gründete 2016 den Verein „4 Hufe im Glück“, der sich auch für ausrangierte Zucht- und Sportpferde, überflüssig gewordene Pony-Senioren und Vierbeiner aus schlechter Haltung einsetzt und für sie ein neues, liebevolles Zuhause sucht. Auf privaten Pflegestellen und gepachteten Weiden in Wakendorf II, Tangstedt, Hamburg-Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt werden die Pferde und Ponys aufgepäppelt. Weit über 100 Schützlinge konnten bereits erfolgreich vermittelt werden.
Am 19. Oktober geht es für Stefanie Grabs-Samuels und einige Teammitglieder ins österreichische Maishofen. „Dort findet die letzte Auktion des Jahres statt. Für viele Tiere heißt das Endstation und wir werden versuchen, wie 2020 wieder 17 Pferde, darunter auch tragende Stuten, freizukaufen, auf die der Schlachter bietet.“ Dem sind die Norddeutschen zunehmend ein Dorn im Auge – so konnte er im vergangenen Jahr statt 40 nur zwölf ersteigerte Tiere mit nach Italien nehmen. „Es tut bei jedem Pferd weh, das wir nicht retten können, weil auch unsere Mittel begrenzt sind“, sagt die engagierte Hamburgerin.
Für Ankäufe und Versorgung ist der Verein auf Unterstützung von Tierfreunden in Form von Geld-, Sach- und Futterspenden, Patenschaften und Fördermitgliedschaften mit monatlichen Beiträgen angewiesen. Beim Sponsoring strecken Privatleute oder Firmen den Kaufpreis für ein Pferd vor und erhalten es später nach erfolgreicher Vermittlung zurück.
Stefanie Grabs-Samuels hofft, dass auf diesem Weg ein finanzielles Polster zusammenkommt, um möglichst viele Pferde auf der Auktion freizukaufen, denn: „Jedes Tier hat es verdient glücklich aufzuwachsen, umsorgt ein gutes Leben zu führen und in Ruhe alt werden zu dürfen.“
Aktuell sucht der Verein weitere tatkräftige Helfer für die Versorgung seiner Schützlinge auf den Weiden sowie neue Pflegestellen für künftige Neuankömmlinge.
Weitere Informationen gibt es unter www.4hufeimglueck.com;Spendenkonto: 4 Hufe im Glück e.V., IBAN: DE98 8306 5408 0004 0086 50, BIC: GENO DEF1 SLR.
Norderstedt cbl Zum 200. Gründungsjubiläum der früheren Armenkolonie Friedrichsgabe und jetzigen Stadtteils Norderstedts haben sich Stadtarchiv und Heimatbund etwas Besonderes einfallen lassen. Bis zum 12. September ist im Eingangsbereich der Stadtteilbücherei Friedrichsgabe eine kompakte Ausstellung über die sich wandelnde Nahversorgung in der Gemeinde von 1945 bis 1970 zu sehen. Thematisch strukturiert finden sich auf vier Stellwänden historische Fotos und informative Kurztexte etwa über die Geschichte von Bartels Park, die Entwicklung von Landwirtschaft, Wohnungsbau und Verkehr und die steigenden Bedarfe des Dorfes, dessen Einwohnerzahl sich von Kriegsende bis zur Stadtgründung von 2310 auf 6729 verdreifachte.
Geschichtsinteressierte können in der Ausstellung auf eine kurzweilige Reise in die Vergangenheit gehen, bei Zeitzeugen werden sicherlich viele Erinnerungen wach. Ein Jahr haben Susanne Martin und Klaus Dreger vom Stadtarchiv mit Unterstützung durch Peter Reimann vom Heimatbund für die Umsetzung des ehrgeizigen Projektes benötigt und so manche Besonderheit entdeckt. So gab es nach dem Krieg bei Bahde eine innovative „Konservendosenfabrik“, in der Bürger ihr geerntetes Gemüse und Obst sowie Fleisch haltbar abpacken lassen konnten. Zudem erwarb sich Friedrichsgabe in Sportkreisen den Titel „Geherdorf“, weil seine Athleten bei diversen Deutschen Meisterschaften die Medaillen abräumten.
Die Ausstellung in der Stadtteilbücherei Friedrichsgabe ist bis zum 12. September jeweils dienstags zwischen 10 und 13 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr als auch donnerstags von 10 bis 13 Uhr zu besuchen. Eintritt frei. Kontaktdatenerfassung und Maske sind obligatorisch.
Norderstedt In Schleswig-Holstein gibt es die begehrte Corona-Schutzimpfung nicht nur in Impfzentren und bei Hausärzten, sondern kurzfristig auch zwischen Thrillern und Romanen in der Bücherei Glashütte. Landesweit fördert das Gesundheitsministerium in Kiel sogenannte Quartiersimpfungen, bei denen niedrigschwellig Menschen erreicht werden sollen, die aufgrund hoher Wohndichte ein größeres Infektionsrisiko haben. „Als wir von der Aktion erfahren haben, war uns sofort klar, dass Norderstedt unbedingt mitmachen will. Wir haben uns als Kommune beworben und die Vorarbeit innerhalb von nur zwei Wochen gestemmt“, betont Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder (SPD). Das Amt für Bildung und Kultur und das Amt für Katastrophenschutz arbeiteten dabei Hand in Hand. Ersteres stellte in Absprache mit Ingo Tschepe, Leiter der Stadtbücherei, die Filiale am Glashütter Markt zur Verfügung, Zweiteres sorgte für den geregelten Ablauf vor Ort.
„Wir haben gezielt mit Wurfzetteln in Briefkästen der Anwohner und umliegende Beratungsstellen über die Impfaktion informiert, um die Zielgruppe zu erreichen“, berichtet die Oberbürgermeisterin, „die Nachricht sprach sich in Windeseile über Mundpropaganda und WhatsApp-Gruppen herum.“
Vom 10. bis 19. Juni wurden pro Tag 120 Personen mit den Vakzinen von Biontec oder Moderna durch mobile Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung versorgt. „Der Andrang war riesig“, erzählt André Petitjean vom Norderstedter Katastrophenschutz-Team, „um drei Uhr morgens kamen bereits die ersten Impfwilligen, um ab neun Uhr ihr Zeitfenster für den tagesaktuellen Impftermin zu erhalten.“ Wer an einem Tag leer ausging, kam oft am nächsten Tag wieder. „Es ging sehr diszipliniert zu; es gab keinen verbalen Frust oder ähnliches, sondern vor allem Dankbarkeit. Eine Großfamilie mit Migrationshintergrund brachte uns sogar leckeres Eis vorbei“, freut sich Petitjean.
Oberbürgermeisterin Roeder bedankt sich bei der Bevölkerung, ihren Mitarbeitern im Rathaus sowie bei den engagierten Helfern. „Alles lief perfekt. Wenn möglich würden wir in Norderstedt gerne weitere Quartiersimpfungen vornehmen.“ Die Chancen sind gut, hat die Stadt für die erstmalige Durchführung vom Land schließlich das Prädikat „vorbildlich“ erhalten.
Norderstedt cbl Vorweihnachtliche Freude bereitet der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau mit 90 Einkaufsgutscheinen der Modekette C&A im Wert von jeweils 50 bzw. 25 Euro. „Wir möchten Menschen in unserer Stadt in Not zur Seite stehen. Deshalb haben wir 3000 Euro gesammelt, für die Bedürftige warme Kinderkleidung kaufen können“, erklärte Lions Präsident Stefan Goetzke.
Seit über 30 Jahren vergibt der Club in der Adventszeit zweckgebundene Gutscheine. In diesem Jahr gehen sie an die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Frühen Hilfen der Familienbildungsstätte, die Frühförderung, die Flüchtlings- und Migrationsarbeit der Diakonie, das Frauenhaus sowie an die integrativen Kitas „Unter der Eiche“ und „Buntes Haus“. Die Einrichtungen entscheiden, welche 90 Familien oder Alleinerziehende den größten Bedarf haben und die Einkaufsgutscheine erhalten.
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung, denn Corona bringt viele sozial Schwächere in prekäre Situationen, auch wenn sie das oft so nicht artikulieren“, sagt Katja Thomsen von den Frühen Hilfen, die einen stark ansteigenden Bedarf für Beratung und Hilfestellung verzeichnet.
Die Pandemie macht es auch den Lions nicht einfach. „Diese 3000 Euro haben wir im vergangenen Jahr gesammelt , doch in diesem Jahr haben wir enorme Einbußen, da viele Einnahmequellen wie Konzerte oder Märkte wegen Corona ausfielen oder ausfallen. Für 2021 mussten wir bereits unseren beliebten Jazz-Frühschoppen absagen“, erklärt Stefan Goetzke. „Die Lage macht unsere zukünftige Projektplanung unsicherer, weil deutlich weniger Geld in die Kasse kommt.“ Ein Lichtblick jedoch war der diesjährige Weihnachtskalender der Lions – bereits vor dem ersten Dezember waren alle Exemplare restlos ausverkauft.
Norderstedt Ab heute lockt für vier Wochen die Sonderausstellung „Traumwelten aus Lego-Steinen“ kleine und große Besucher ins FeuerwehrMuseum am Friedrichsgaber Weg. Zum zweiten Mal sind die Baumeister des Vereins Stein Hanse zu Gast in Norderstedt. 2016 sorgten sie mit 16000 Besuchern für den aktuellen Rekord – und dieses Mal wurde die Ausstellungsfläche sogar fast verdoppelt und erstmals die Plambeck-Halle integriert.
50 Kreative präsentieren auf 500 Quadratmetern, was sich so alles aus bunten Noppensteinen bauen lässt. Highlights sind der Hamburger Michel mit stattlichen 2,80 Metern und der Helmut Schmidt-Flughafen samt vollverglasten Abfertigungshallen und Vorfeld auf üppigen sechs Quadratmetern. Elphilharmonie, U-Bahn, Freiheitsstatue und Capitol, Star Wars, Piraten-, Mittelalter- und Fantasywelten, Baustellen- und Feuerwehrfahrzeuge sowie mannshohe Seilzugkräne sind beeindruckend detailreich. Eine belebte Stadt und eine Landesgartenschau im Miniaturformat lassen sich ebenfalls bestaunen.
Nahezu alle Modelle sind frei konstruiert. „Bausätze sind langweilig, eigene Ideen umzusetzen, macht mehr Spaß“, versichern die zwölfjährigen Zwillinge Julian und Fabian Zehme aus Bad Schwartau. Auch ihren Bruder Fabian sowie die Eltern Tobias und Sabine hat der „Lego-Virus“ seit Jahren fest im Griff. Die fünfköpfige Familie liebt und lebt die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der farbigen Plastiksteine. Bis auf das Badezimmer wird die gesamte Wohnung „bespielt“ und statt Urlaub lieber etwas opulenter im Lego-Store eingekauft. Klar, dass auch das Taschengeld ausschließlich in neues Baumaterial investiert wird.
Stefan Heberle aus Neumünster trägt das „Stein-Gen“ seit Kindertagen in sich – und hat seine Lebensgefährtin Dörthe Vonhoff erfolgreich „infiziert“. Zusammen schufen sie eine riesige, von Kratern bedeckte Mondoberfläche, auf der die selbstkonstruierte Rakete der Comicfiguren Tim und Struppi landet.
Wer selber kreativ werden möchte, kann am Norderstedter Stadtwappen mitbauen und Stein-Sets zugunsten des Vereins Paulinchen kaufen. Zudem werden am Wochenende Lego-Robotik-Workshops angeboten. Wegen der kurzen Ausstellungsdauer gibt es Sonderöffnungszeiten bis zum 15. März: dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder bis zwölf Jahre frei.
Norderstedt Einmal erfolgreicher Unternehmer sein – diesen Traum erfüllten sich 25 Schüler der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark. Als Teilnehmer des viertägigen Projektes „Campusunternehmer“, ausgerichtet vom gemeinnützigen Verein Futurepreneur und unterstützt von der Bürgerstiftung VR Bank in Holstein sowie den Stadtwerken Norderstedt, entwickelten die Neuntklässler kurzfristig, mit wenig Aufwand umsetzbare Geschäftsideen, stellten Businesspläne auf und verkauften ihre Produkte in der Stadtmitte.
Christopher und Patrik etwa offerierten in ihrer „Witzbude“ Humor zum Mitnehmen. Für 30 Cent gab es freche Sprüche auf Karteikarten – hauptsächlich selbst erdacht von den 15-Jährigen. Doch nicht die Witze-Manufaktur war die größte Herausforderung. „Die Leute anzusprechen, sie neugierig zu machen, das war anfangs nicht leicht“, sagt Christopher. Doch je mehr Menschen am Stand in der Moorbekpassage stehen blieben, sich über die humorigen Werke amüsierten und die Geldbörsen zückten, desto sicherer wurden die Jugendlichen. „Zu sehen, dass unsere Idee ankommt und sogar Geld einbringt, macht Mut, einfach mal Neues zu wagen und aktiv zu werden“, resümiert Patrik.
„Mancher junge Mensch entdeckt im Laufe des Projektes ungeahnte Talente, die im Schulalltag nicht im Vordergrund stehen, aber im kommenden Berufsleben wichtig sind“, weiß Kerstin Heuer, Gründerin des Vereins Futurepreneur. Kräftig an Selbstbewusstsein, Erfahrung und eine volle Kasse gewannen auch Charlene, Mushaam und Elina. 50 Euro nahmen die Gründerinnen von „Make it with candle“ mit selbstgemachten Duftkerzen ein. „Die Leute haben unsere Handarbeit honoriert; wir waren schon nach einer Stunde ausverkauft“, freuten sich die Mädchen.
Norderstedt Dem Jubiläumsempfang am 1. Januar zur Stadtgründung vor 50 Jahren folgte vergangenen Sonntag der traditionelle Neujahrsempfang in der TriBühne. Zu Beginn verlieh Stadtpräsidentin Kathrin Oehme die Bürgermedaille dem Verein Paulinchen, der sich seit 1993 um brandverletzte Kinder und Angehörige kümmert. Rund 5000 Anfragen und Hilferufe bundesweit erreichen den überregionalen Verein, der mit einem großen Netzwerk aus Spezialkliniken und Therapeuten, mit Prävention und Infomaterial hilft. „Jedes Jahr verbrühen und verbrennen sich rund 30000 Kinder, davon sind 80 Prozent unter fünf Jahren – das ist besorgniserregend“, betonte Anneliese Stapelfeld. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro wird für Ausflüge regionaler Gruppen genutzt: „Betroffene Eltern können sich austauschen und Brandopfer lernen andere Kinder kennen, denen es ebenso geht wie ihnen.“
Neben Vertretern aus Verwaltung und Wirtschaft, Vereinen und Verbänden sowie Kommunal- und Landespolitik hatte sogar der langjährige ehemalige Oberbürgermeister und jetzige Innenminister Schleswig-Holsteins, Hans-Joachim Grote, für den Neujahrsempfang Platz in seinem Terminplan geschaffen und bekam Visionäres von seiner Nachfolgerin zu hören.
„Norderstedt hat sich in den vergangenen 50 Jahren erheblich verändert – und das wird auch in der Zukunft so sein“, versprach Elke Christina Roeder. Als „Reiseleiterin“ entführte sie ihre Gäste ins Jahr 2030. Per Rundflug ging es über das Wohngebiet „Grüne Heyde“ mit 5000 Bewohnern und autonom fahrenden Minibussen entlang des U-Bahn-Ausbaustelle Richtung Norden sowie des nagelneuen Radschnellweges. Der umgebaute Rathausmarkt samt Flaniermeile bescherte der Stadtmitte in Zukunftsfantasien Platz drei im bundesweiten Städte-Ranking. Preisverdächtig auch der „Campus Glashütte“ sowie der multifunktionale Willy-Brandt-Park mit erweitertem Herold Center und optisch herausragenden Bildungshaus samt einladender Dachterrasse.
Staunend lauschten die Gäste den Ausführungen der Rathauschefin. Bei ihrem Ausflug ins Jahr 2040 blickte sie jedoch in vermehrt ungläubige Gesichter: computergesteuerte Fahrzeuge außer in der autofreien Innenstadt, eine Magnetbahn zwischen Bahnhof Meeschensee, Stadtpark, Glashütte und Hamburg-Poppenbüttel und viele Firmenansiedlungen, die Lebensmittel aus Algen produzieren. „Lassen Sie uns Veränderungen als Chance und nicht als Bürde betrachten“, riet die Oberbürgermeisterin. Auf so viele Innovationsgedanken brauchte so mancher Zuhörer erst einmal einen starken Kaffee.
Langenhorn/Ohlsdorf Die Ambitionen der „Heidberg MINT-Stormers“ waren groß, „aber fürs Finale wird es wahrscheinlich nicht reichen“, unkte Lea . Die 15-jährige Zehntklässlerin behielt leider recht. Bei den regionalen Wettkämpfen der internationalen First Lego League trat das Team vom Langenhorner Heidberg-Gymnasium gegen neun Schulmannschaften aus Hamburg und Schleswig-Holstein an. In den Disziplinen Forschung, Teamwork, Robot-Design und Robot-Games zeigten rund 100 Schülerinnen und Schüler zwischen neun und 16 Jahren, was sie in Sachen Konstruktion und Programmierung drauf haben.
In der Aula des ausrichtenden Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Ohlsdorf kochte die Stimmung vor allem im Geschicklichkeitsparcours hoch. Auf einem Spielfeld mussten innerhalb von zweieinhalb Minuten mit selbstgebauten Robotern aus Lego-Steinen so viele Stationen wie möglich bewältigt werden: darunter einen Hausrohbau aufstellen, einen Fahrstuhl und eine Schaukel auslösen, ein Baumhaus installieren und eine Fledermaus an einem Ast platzieren.
Den lautesten Schlachtruf und die höchste Präzision hatten „We aRe oNe Jr.“. Das Team der Schwarzenbeker Schulen aus Schleswig-Holstein räumte zudem wie bereits 2018 den Gesamtsieg ab und tritt in zwei Wochen in Eberswalde gegen 17 weitere Schüler-Teams aus Nord- und Ostdeutschland an. Setzt sich die Mannschaft auch dort durch, lockt das zentraleuropäische Finale am 6. und 7. März im ungarischen Budapest.
Die Langenhorner MINT-Stormers freuten sich über einen guten dritten Platz in der Disziplin „Teamwork“ und werden im Herbst wieder ambitioniert in eine neue Wettbewerbssaison der First Lego League starten.
Norderstedt Kleine und große aufwändig gestaltete Päckchen und Pakete stapeln sich unter dem geschmückten Weihnachtsbaum in der Kneipe im Feuerwehrmuseum. „Vorfreude ist das Schönste am Schenken“, sagt Susanne Laskawy. Zusammen mit ihren Freunden vom Lions Club Norderstedt Forst Rantzau erfüllt sie Weihnachtswünsche von sechs Müttern und 19 Kindern im Alter zwischen fünf Monaten und 16 Jahren, die vom Verein „Neustart zurück ins Leben“ betreut werden.
Seit 27 Jahren engagiert sich Vereinsgründerin Eva-Maria von Elm für von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen, die zunächst Zuflucht im Frauenhaus gefunden und anschließend ein neues, selbstbestimmtes Leben in Sicherheit – zumeist in finanzieller Not – mit ihren Kindern aufbauen müssen. „Umso größer wird die Freude sein, wenn ich die Präsente am Weihnachtsabend persönlich bei den zu Beschenkenden vorbeibringen“, ahnt Eva-Maria von Elm.
Auf den Wunschzetteln standen Babypuppen, ein Bobbycar, Lego-Bausätze, aber auch Kleidung, Schuhe und Einrichtungsartikel wie eine Küchenuhr. Zehn Lions waren im Herold Center ausgeschwärmt, um für rund 800 Euro entsprechend einzukaufen. Auch das festliche Verpacken übernahmen Lions-Präsidentin Susanne Syperrek und ihre Mitstreiter eigenhändig und übergaben mit Namen und Schleifen versehen 25 Geschenke an die Weihnachtsbotin Eva-Maria von Elm.
Zur Unterstützung des Frauenhauses sammeln die Mitarbeiterinnen aktuell für die weitere Finanzierung eines männlichen Kinder- und Jugend-Pädagogen. „Wir sind auf Spenden angewiesen, da das erfolgreiche Projekt nicht mit öffentlichen Geldern gefördert wird“, sagt Einrichtungsleiterin Anita Brüning. „Es ist wichtig, dass Kinder, die in frühen Jahren häusliche Gewalt miterlebt haben, neue Vorbilder und ein alternatives Männerbild erhalten, an denen sie sich orientieren können.“ Gesammelt wird am 13. Dezember von 11.30 bis 15 Uhr in der Europa-Passage im Herold Center; Spendenkonto: IBAN DE30 5206 0410 0006 4900 26 und online unter www.engagiert-statt-nur-besorgt.de.
Norderstedt Vorweihnachtliche Freude bereitet der Lions Club Norderstedt-Forst Rantzau, indem er 60 Einkaufsgutscheine der Modekette C&A im Wert von jeweils 50 Euro an soziale Einrichtungen spendet. „Wir möchten Menschen in Not zur Seite stehen. Vor allem Kinder sind Verlierer, wenn es Familien schlecht geht, deshalb haben wir 3000 Euro gesammelt, für die bedürftige Familien in Norderstedt neue, warme Kinderkleidung kaufen können“, erklärte Susanne Syperrek Neubauer, Präsidentin der Lions.
Seit über 30 Jahren vergibt der Club zweckgebundene Kleidungsgutscheine. In diesem Jahr gehen sie an die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Frühen Hilfen der ev. Familienbildungsstätte, die Frühförderung, die Flüchtlings- und Migrationsarbeit der Diakonie, das Frauenhaus sowie an die integrative Kita „Unter der Eiche“. Die Einrichtungen werden gemeinsam entscheiden, welche Familien oder Alleinerziehende den größten Bedarf haben.
„Wir freuen uns sehr über die Gutscheine, da viele Frauen oftmals mit Nichts zu uns kommen und jetzt Winterkleidung für ihre Kinder fehlt“, sagt Anita Brüning vom Frauenhaus Norderstedt. „Zumal ist es eine große Freude für die Kleinen, nicht nur Second Hand-Kleidung, sondern auch mal neue Pullis und Jacken tragen zu dürfen“, ergänzt Uta Schlemmer von der Frühförderung.
„Auch wir sind sehr dankbar für die Einkaufsgutscheine, denn in Norderstedt leben aktuell etwa 2300 Geflüchtete, die Hälfte Mädchen und Jungen aus teils kinderreichen Familien sind, die weiterhin unsere Unterstützung benötigen“, weiß Hero Amin von der Diakonie.